Musik
Solveig Slettahjell - würde man auf Wiens Straßen bitten, dieses Buchstabenkonglomerat vorzulesen, es gäbe unzählige Varianten. Slow Motion Orchestra, so der Name der Band, die die gebürtige Osloerin seit nunmehr neun Jahren begleitet, bietet da schon deutlich weniger Interpretationsspielraum. Nicht nur die Aussprache betreffend, auch die Aussage: Ohne Ironie ein aufrichtiges Etikett.
Sängerin Robin McKelle, die rothaarige Frau mit der rauchigen Stimme, gastierte am 22. März 2010 im Porgy & Bess und präsentierte dort ihr aktuelles Album "Mess Around".
Mit ihrem Slow Motion Orchestra sorgt die norwegische Sängerin Solveig Slettahjell bereits seit einem guten Jahrzehnt für Aufsehen, der internationale Durchbruch gelang ihr 2004 mit "Silver", und nach "Domestic Songs" (2007) veröffentlicht sie nun mit "Tarpan Seasons" 12 neue Lieder.
Schwedische Balladen, Liebeslieder und Volkslieder aus dem hohen Norden von der schwedischen A Capella-Gruppe Kraja gab es im Rahmen der Jeunesse im Konzerthaus Wien (Mozartsaal) zu hören.
Die Blues'n'Rock Gala in der Wiener Stadthalle (20. März, Halle F) bildet den bereits traditionellen Auftakt des mittlerweile mehr als einmonatigen Vienna Blues Spring. Diesmal mit dabei: Der Blues Caravan von Ruf Records feat. Coco Montoya Band und Meena, sowie Magic Slim & The Teardrops und die Vintage Guitar All Stars rund um Erik Trauner.
Wolfgang Grünzweig alias Josef Havlicek, der frühere Gitarrist von Ostbahn Kurti und die Chefpartie, spielt Lieder von Slowhand Eric Clapton. Zu hören und zu sehen auf der DVD "Crossroads - live im Nikodemus".
Am 24. August 2008 starb Hansi Lang an einem Schlaganfall. Aus den Augen, aus dem Sinn? Nein. Damit die Erinnerung an den Sänger, der mit Liedern wie "Keine Angst" und "Ich spiele Leben" wie kein anderer das Lebensgefühl der späten 70 und frühen 80er Jahre in Wien beschrieb, lebendig bleibt, haben Birgit Denk, Martin Klein und Fabian Burstein das Tribute-Programm "Kind Ohne Zeit" gestaltet.
Was kommt nach einem Album, auf dessen Cover ein Sticker mit der Aufschrift "The Final Recordings" prangte? Richtig. Die allerletzten Aufnahmen. "American VI: Ain't No Grave" von Johnny Cash ist das zweite postume Album aus dieser Reihe und angeblich wird kein weiteres mehr folgen. Das Cover ziert den Sänger im Kindesalter, im Booklet sieht man seine knorrige Hand. Ganz und gar nicht knorrig hingegen, was man zu hören bekommt. Der letzte Baustein von Cash ist zugleich ein weiteres Meisterwerk.
James Brown, der Soulbrother No. 1 ist auf diesem wieder veröffentlichten Live-Album "at the Garden" mit vor purer Dynamik strotzenden Songs zu hören. 1967 erstmals (stark verkürzt) veröffentlicht liegt nun endlich eine "Expanded Edition" vor.
Na bitte, es geht doch. Es muss nicht immer nachgeahmt werden, es darf auch mal eine individuelle Handschrift haben. Der Lohn: die österreichische Bluessängerin Meena Cryle schaffte es mit exzellenten Liedern und wuchtiger Stimme einen mehrjährigen drei Alben umfassenden internationalen Deal beim prominenten Label Ruf Records zu erhalten. "Try Me" heißt das erste Album und wir sagen gleich vorweg: Yes, buy it!