Musik
An sich steht das Kürzel .BB ja für "Brass Band",
also für die Tradition des einst französischsprachigen Louisiana, am Mardi Gras
zu saufen und die Street Bands so richtig ins Gehörn blasen und auf die Pauke hauen
zu lassen. Diese Inspiration ist auf dem 8. Album "My Private Hadron" nur noch
punktuell vorhanden. Wie viel Party-Band in der wohl besten deutschen
kosmopolitisch groovenden Blaskapelle noch steckt erfährt man am 1.12. in der
Szene Wien.
"Angst Is Not A Weltanschauung" heißt die neue CD von Bernhard Fleischmann, die am 13. Dezember im Klagenfurter Ballhaus präsentiert wird.
Mit The Skatalites gastiert die wohl legendärste Ska-Band überhaupt, deren Album "Ska Authentic" als offizielle Geburtsstunde von Ska gilt, am 30. November in der Wiener Arena.
Fünf Alben auf einen Streich sind nun von Cheap Trick – dem Bindeglied zwischen The Beatles und Nirvana - im schmucken Slipcase erhältlich: "Cheap Trick", "In Color", "Heaven Tonight", "All Shook Up" und "Next Position Please".
Zwei dem Songwriting und den deutschen Liedermachern zelebrierende
Feste fanden im Porgy & Bess und in der Szene Wien statt - das Blue Bird
Festival vom 20. bis 22. 11., das am ersten Tag auf oberflächlichen Girlie-Pop
und elegischem Psychedelia Folk-Rock setzte und das Liederfest am 22. 11., das
mit politisch ambitionierten Auftritten zu überzeugen wusste.
Nach gut anderthalb Jahrzehnten hat er es
nun also doch übers Herz gebracht: mit "Chinese Democracy" veröffentlicht Axl
Rose unter dem etwas irreführenden Bandnamen Guns N' Roses das seit Mitte der
1990er Jahre angekündigte, beinahe schon zu einem Running Gag verkommenen
Album. Von Markus Brandstetter.
Singer-/Songwriter-Folk aus San Francisco meets Psychedelic-Pop aus Neuseeland, oder: The Dodos und The Ruby Suns live am 24. November im Chelsea.
Nach dem Remix-Album "Saint Here Remixed" (2008) wurde
das Ensemble noch um einige Bläser erweitert, und unter Mithilfe von Ex-Star Mania-Sängerin
Vera entstand das Album "Grand Funk Orchestra" in opulenter 16-Mann Besetzung.
Der Übervater der politisch ambitionierten intellektuellen
Liedermacherszene in Deutschland – Franz Josef Degenhardt - veröffentlicht mit
"Dreizehnbogen" weiterhin besonders wertvolle Musik. In dessen Fußstapfen tritt
sein Sohn Kai Degenhardt. Nachzuhören auf dem herausragenden Album "Weiter
draußen", das mit Liedern gegen die herrschende Klasse überzeugt.
Rainald Grebe ist wieder dort, wo er hin gehört, nämlich auf Platz Eins, und zwar mit seinem Lied "1968" aus dem gleichnamigen Album. Vielleicht ein Novum, in jedem Fall eine Seltenheit, dass unter den Top-Platzierungen Vater und Sohn vertreten sind - Franz Josef und Kai Degenhardt schafften dieses Kunststück. Kais Album "Weiter draußen" wurde völlig zu Recht sogar zur CD des Monats gekürt. Und mit Hubert von Goisern und Wortfront befinden sich auch weiterhin zwei Österreicher in der Wertung der "Großen 10".