Editorial

short-stories5Spagat-Leben
In dieser Ausgabe erfahren wir einiges über Spagat, ein Begriff, der eigentlich aus dem italienischen kommt (spaccata Grätsche bzw. spaccare spalten) und vornehmlich im Fitnessbereich angewendet wird. Im Wesentlichen gibt es drei Formen des Spagats: den Quer- oder Längsspagat (bildhaft gesprochen zeigt man hier mit dem linken oder rechten Bein nach vorn und dem jeweils anderen nach hinten); Dann gibt es noch den Seit- oder Herrenspagat, bei dem beide Beine seitlich vom Körper abgespreizt werden, und schließlich der Überspagat, das ist jener Spagat von mehr als 180 Grad. Aber es gibt auch die Metapher dazu. Hier wird der Begriff häufig im übertragenen Sinne benutzt, um auszudrücken, dass jemand zwei (meist argumentativ, aber auch räumlich) gegensätzliche Positionen zu überbrücken versucht. Im Kunst- und Kulturbereich ist man längst schon im Spagat-Leben angekommen. Künstlerisch umgesetzt bedeutet das zum Beispiel, dass unterschiedliche Genres auf der Bühne zusammenfinden. Was das sein kann und wie und ob das funktioniert könnt ihr im Interview mit Klaus Wienerroither und Thomas Mauerhofer nachlesen, die mit zwei japanischen Tänzerinnen das Projekt "Short Stories" in Form von musikalischen Kurzgeschichten zwischen Weltmusik, Jazz und Tanz aufführen. Andere Spagate zum Nachlesen: Ein Nachbericht zum Szene Bunte Wähne Theaterfestival mit neuer Leitung, die Dexys mit ihrem ersten Album seit 1985 (das ist sozusagen die Spagat-Sonderleistung), Bob Dylan, der mittlerweile den Spagat schaffte seit 5 Dekaden künstlerisch tätig zu sein, sowie Martin Pyrker, der auch schon 40 Jahren on Stage ist. Dazu gibt es natürlich auch wieder einige Interviews: Z.B. jenes mit Tanita Tikaram, mit Boz Boorer, mit Jeremy Schonfeld und mit der Wiener Band Er ist tot, Jim. Und auch unsere Video Podcast Reihe Berufsfeld Architektur in Kooperation mit dem Institut für Architekturwissenschaften erhielt neue Nahrung. Zudem gibt es unter anderem noch einen Rückblick auf das Zukunftsfestival Ars Electronica und eine Vorschau auf das Ende der Welt. Somit wünscht die Redaktion eine fitnessreiche Kulturwoche. (mh; 27.9.2012)

mh-2012Die (aktuell) vermutlich beste Rock-Band Österreichs gastierte kürzlich im Wiener Jazz and Music Club Porgy & Bess: Meena Cryle and Chris Fillmore Band. Die Idee zu dieser Superlative kam mir während des Konzerts, war nämlich bereits die Performance im ORF Radiokulturhaus herausragend, so zeigte die Band bei ungleich besseren klangtechnischen Bedingungen vollends ihr Können auf. Hut ab, und somit sei nochmals eindringlich das Album "Feel Me" (Ruf Rec./Lotus) empfohlen - und natürlich das Interview mit Meena. Am gleichen Ort präsentierte Christian Ludwig Attersee mit seinen Freunden Hermann Nitsch, Gerhard Rühm, Ingrid und Oswald Wiener, sowie Bernd Jeschek (mit Texten von Günter Brus) die bei Paladino Music veröffentlichte Multimedia-Box "Attersee und seine Freunde". Zu hören gab es ein Klaviertreiben an 2 Klavieren, ein Ein-Ton-Orgelmysterium von Nitsch, Moritaten vom erstaunlich jung gebliebenen Gerhard Rühm und - als Höhepunkt - ein atterseeisiertes Textklangbild mit dem Titel "Fleisch und Blut". Das war schon sehr meisterhaft. Attersee stand übrigens zu einem ausführlichen Interview zur Verfügung, Motto: Rücksichtslose Unterhaltung. Weitere Interviews, die in dieser Kulturbrief-Ausgabe präsentiert werden: Der zweite Teil des Gesprächs mit Violetta Parisini, zwei Episoden aus der TU Wien-Kulturwoche.at-Produktion "Berufsfeld Architektur" - eines mit Caramel Architekten Alexander Diem, das andere mit der freien Architektin Rita Reisinger-Schöbel aus Wien. Ganz nah an Wien dran ist auch unsere junge Podcast-Reihe Weana Wörter. Teil 2 beschäftigt sich mit den Ein-Laut-Wörtern. Szenenwechsel: In der Bauernhof-Idylle Jazz eingeatmet hat Kulturwoche.at-Redakteurin Denise Riedlinger, die beim Jazz-am-Bauernhof-Festival INNtöne die kalifornische Sängerin Carmen Bradford - die letzte Sängerin der legendären Count Basie Band - vors Mikrofon bekam. Und schließlich haben wir auch noch ein Interview mit dem Star-Pianisten Christopher Hinterhuber, der aktuell auch Teil des Altenberg Trio ist, anzubieten. Somit kommen wir noch kurz zu den Wiener Festwochen, da hat sich mittlerweile auch einiges an Kritiken angesammelt, sei es zum Stück Made In Austria, sei es zur halbmodernen Regieneurose Makulatur von Paulus Hochgatterer, um an dieser Stelle nur zwei zu erwähnen. Last but not least berichtet Tristan Jorde über die Uraufführung Gemmadann von Camerata Wien und dem Chor Gegenstimmen im Konzerthaus Wien. Thema des Stücks: Die Arbeiter von Wien. (Manfred Horak; 15.6.2012)

11 Interviews und die neue Podcast Reihe "Weana Wörter" über das Wienerische im Alltag...

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weana-woerter-podcast..stehen im Mittelpunkt dieser Kulturbrief-Ausgabe. In der ersten Episode von Weana Wörter dreht sich alles um selbiges, also von "drahn" und all den damit verbundenen Redewendungen und Nuancen im wienerischen. Neben der Video Podcast Reihe Berufsfeld Architektur als Koproduktion von TU Wien und Kulturwoche.at ist dies nun eine weitere Koproduktion, und zwar von Rudi Gratzl von der Band wienerglühn, Tommy Tatzber von der Band BLAU AG und Kulturwoche.at. Wie gewohnt kann auch diese Podcast-Reihe denkbar einfach abonniert werden, z.B. auf iTunes. Anlass für die Podcast-Reihe ist übrigens die Veranstaltungsreihe Weana Wötn von Gratzl und Tatzber in der Arena Bar. Die nächste Veranstaltung findet am 16.5. um 20 Uhr statt. In der Arena Bar wird es übrigens auch wieder einen Gesprächsabend (mit Live-Musik und Lesung) über Leben und Werk von Bob Dylan geben, und zwar am 25.5. um 20 Uhr. Als Gesprächsgast mit dabei ist u.a. Meena Cryle, mit der es in dieser Ausgabe auch ein Interview über ihr neues fantastisches Album "Feel Me" im Rahmen der Podcast-Reihe Kulturviertelstunde nachzuhören gibt. Ja, und Festwochen-Zeit ist auch wieder, die erste Premierenkritik zum Stück Melancholie und Protest ist bereits Online. Lola Arias' Erkundungen der möglichen Dimension(en) des Politischen geht dabei der Frage nach, wie politisch die Krankheit ist und wie privat der Protest. Somit wünscht die Redaktion eine gesunde Kulturwoche. (Manfred Horak; 15.5.2012)

Große Gefühle...

meena-fillmore-140...in großer Besetzung erlebte das Publikum mit
Meena Cryle und Chris Fillmore Band
im ORF Radiokulturhaus. Die Band präsentierte das neue Album "Feel Me" - dem würdigen Nachfolger von "Try Me" - und beweisen damit erneut, dass ihre Musik nicht nur international ausgerichtet, sondern auch international konkurrenzfähig ist. Mit Giantree stellen wir in dieser Ausgabe eine weitere Band aus Wien vor, die mit "We All Yell" Pop vom Feinsten veröffentlicht. Lambchop legte ja bekanntermaßen auch wieder einmal ein Album vor. Titel: "Mr. M". Die Konzertkritik zum Auftritt im Wiener Konzerhaus hatten wir ja bereits, nun folgt die CD-Kritik. Zwei Artikel-Reihen werden ebenfalls fortgeführt, nämlich Teil 5 von Pink Floyd Remastered, sowie der zweite (und letzte) Teil über Duane Eddy. Sehr empfehlenswert sind übrigens auch die aus dem Archiv geholten Aufnahmen für die Kompilation Lovers Rock & Rare Groove in the UK, jener Stilrichtung des Reggae, die von Mitte der 1970er Jahre bis in die frühen 1990er Jahre ziemlich beliebt war. Womit wir bei den dieswöchigen Interviews angelangt sind. Zwei neue Episoden aus der Vodcast-Reihe "Berufsfeld Architektur" mit Franz Sam und Kristina Schinegger warten ebenso gehört und gesehen zu werden wie das Podcast Interview mit The Little Band From Gingerland alias Angela Tröndle und Sophie Abraham. Zwei junge österreichische Musikerinnen mit viel Mut und noch mehr Ideen. In Wien lebt auch die im Iran geborene Musikerin Hoda Mohajerani, die vor kurzem ihre famose Debüt-EP "Arrivals" veröffentlichte und in einem Kaffeehaus zu einem Interview bereit war. Ein ausführliches Gespräch zu lesen gibt es schließlich auch über den Gitarristen Jimi Dolezal, der zuletzt mit der Mary Broadcast Band tourte und auch beim Festival Vienna Blues Spring live zu hören sein wird. Somit wünscht die Redaktion eine kulturreiche Osterwoche. (Manfred Horak; 31.3.2012)

Zwei bemerkenswerte Alben aus Österreich
gb-firestehen in dieser Ausgabe im Fokus, nämlich "The Beantown Experience" von Alex Pinter Quintet und "Fire" von Georg Breinschmid. Letzterer ist für sein Vorgänger-Album "Brein's World" in der Kategorie Jazz/World/Blues des Amadeus Award nominiert. Die Stimmabgabe ist noch bis inklusive 01.04.2012 möglich; jeder Nutzer mit gültiger E-Mailadresse kann ein Mal pro Woche seine Stimme abgeben. Spannend gestalten sich auch die Fragen über Sinn und Unsinn am Kunstbetrieb Theater, zu sehen im Schauspielhaus Wien und nachbetrachtet von Kathrin Blasbichler. Der Sonne entgegen ging Franziska Eibenberger und begab sich auf den Muckenkogel und in die Stockerhütte. Wohin querdenken und hinterfragen führt, um einen unkonventionellen und konzeptiven Zugang zu finden, erzählt hingegen Gerd Erhartt von Querkraft Architekten in unserer Vodcast-Reihe Berufsfeld Architektur und der in Wien lebende Musiker Mike Scharf sprach mit Denise Riedlinger über seine transzendente Musik mit Intellekt. Weitergeführt wird auch wieder unsere Artikelreihe Pink Floyd Remastered, das es in Kürze auch als eigene Podcast-Reihe geben wird. (Manfred Horak; 16.3.2012)

amadeusaward2012Am 1. Mai 2012 wird im Wiener Volkstheater Österreichs begehrtester Musikpreis verliehen, der Amadeus Austrian Music Award. Nachdem die Juroren (u. a. Robert Fischer und Manfred Horak von Kulturwoche.at) ihre Stimmen abgegeben haben, stehen nun die Nominierungen fest - erfreulicherweise sind auch einige darunter, die wir besonders schätzen, z.B. Georg Breinschmid, Harri Stojka, Attwenger, Violetta Parisini, Hubert von Goisern, Otto Lechner und Klaus Trabitsch, sowie Ja, Panik. Jetzt seid ihr dran, um für eure Favoriten die Stimme abzugeben. Das Verfahren ist simpel. Das Voting-Tool steht auf www.amadeusawards.at/voting zur Verfügung. Die Stimmabgabe ist bis inklusive 01.04.2012 möglich; jeder Nutzer mit gültiger E-Mailadresse kann ein Mal pro Woche seine Stimme abgeben. Ansonsten geben wir in dieser Kulturbrief-Ausgabe wieder jede Menge Live-Tipps ab und berichten wie gewohnt von vergangenen Performances. Quasi in eigener Sache wollen wir an dieser Stelle auch gleich an den Gedenkabend an Ludwig Hirsch hinweisen, der am 3.3. in der Arena Bar (1050 Wien) über die Bühne gehen wird (Ludwig Hirsch wäre ja am 28. Februar 66 Jahre alt geworden). Eine Spurensuche mit den Gesprächsgästen Johann 'Johnny' M. Bertl, Gerhard Ruiss, Peter Schleicher, Maria Seifert und Toni Stricker und mit Live-Musik von Markus Hackl und The Wichita. (Manfred Horak; 23.2.2012)

Kunst hat Recht

kunst-hat-recht
Ende Jänner 2012 wird die Initiative "Kunst hat Recht" der Öffentlichkeit vorgestellt. "Kunst hat Recht" ist eine Aktion österreichischer Kunstschaffender zur Stärkung der Urheber- und Nutzungsrechte der Künstler/innen. Die dazu verfasste Deklaration soll möglichst viele Unterzeichner/innen (Einzelpersonen als auch Einrichtungen) finden. Zum gesamten Text der Deklaration und zur Unterzeichnungsmöglichkeit geht es HIER.

Ansonsten führt der Weg diesmal vom hochkarätigen Dokumentationsfilm "Living in the Material World" von Martin Scorsese über das Leben und Werk von George Harrison bis hin zu den Premierenkritiken "Iba de gaunz oamen Leit" von Christine Nöstlinger (im Rabenhof) und "Samurai/Futuresong" von Dea Loher
(im Theater Drachengasse).
Und was nicht im Theater gesehen werden kann, sollte auf Tonträger gehört werden, z.B. "Pictures at an Exhibition", neu arrangiert von
Flip Philipp für das Vienna Symphony Jazz Project. Ein echtes Gesamtkunstwerk, wird doch der Mussorgsky-Jazz von Evelyn Grills beeindruckenden Bildern ergänzt. Ein erstaunliches (Jazz-)Album legt auch Olivia Trummer auf "Poesiealbum" vor, deren Texte (in deutscher Sprache) zielsicher den Nerv der Gegenwart einfangen.
Zu hören (und sehen) gibt es aber auch wieder einige Interviews, wie z.B. aus der Video-Podcast-Reihe "Berufsfeld Architektur" ein Gespräch mit dem japanisch-österreichischen Architektenteam
Misa Shibukawa und Raphael Eder, sowie ein Künstlergespräch in der Podcast-Reihe "Paladino News" mit Martin Rummel und Norman Shetler zu deren Aufnahme der Schubert'schen "Winterreise". Augenfällig übrigens die Cover-Gestaltung, die vom Cartoonisten Rudi Klein stammt.
Weiterhin bristant und aktuell das Thema 'Literaturförderung in Wien'. In unserer jüngsten Podcast-Reihe "Kunst.Kultur.Diskurs" kann nun die zweitägige
Literaturförderungsenquete zur Gänze nachgehört werden. (Manfred Horak; 19.1.2012)
Top Kunst-Podcasts

kunst-kultur-diskurs-logoVier von mir produzierte Podcast Reihen befinden sich derzeit in der iTunes Wertung "Top Kunst-Podcasts", nämlich die Kulturviertelstunde und Filmkultur aus dem Hause Kulturwoche.at, sowie die Podcast-Reihe für das Bank Austria Kunstforum Wien und sogar die mittlerweile - als Folge von Subventionskürzungen auf Initiative der Grünen und der Wurschtigkeit der SPÖ - eingestellte Podcast-Reihe für K2 in Centrope. Sage und schreibe 26 Podcast Episoden von den Podcast-Reihen 'Kulturviertelstunde' und 'Filmkultur' befinden sich dabei in den Top 200. Anders formuliert: Fast jede 7. aufgelistete Podcast Episode in der Kategorie "[Darstellende] Kunst" wurde von Kulturwoche.at produziert. Erstaunlich, wenn man bedenkt, das täglich tausende an Podcast-Episoden alleine im deutschsprachigen Raum freigegeben werden.
Die mit Abstand meist gehörte Episode ist zurzeit jenes
Interview mit Ludwig Hirsch, selig, anlässlich seines 30-jährigen Bühnenjubiläums aus dem Jahr 2008. Das zweit meistgehörte ist die Podcast-Episode Zimt & Zucker: Interview mit der Band Herztöne. In die Liste "Neu und beachtenswert" wurde von iTunes prompt die neue Podcast-Reihe Kunst.Kultur.Diskurs aufgenommen und an prominenter Stelle platziert. Ebenfalls erstaunlich, weil täglich alleine im deutschsprachigen Raum mehrere hundert neue Podcast-Reihen eingereicht werden, als "Neu und beachtenswert" hingegen werden gerade mal 20 ausgesucht. Die Reihe ist in iTunes in der Kategorie "Kunst/Literatur" zu finden (oder einfach im Suchfeld Stichwort 'Horak' bzw. 'Kulturwoche' eingeben). Die ersten Episoden sind freilich bereits nachzuhören, das Thema - dem programmatischen Titel entsprechend - ist ein strikt kulturpolitisches, und diese Reihe stellt auch den Anspruch kulturpolitische Themen zu behandeln.
Die ersten sechs Episoden (drei sind bereits Online bzw. auf iTunes abrufbar) stellen sich der Frage:
Wie sollte eine Literaturpolitik der Stadt Wien aussehen? Zu hören sind im Rahmen der Literaturförderungsenquete Marianne Gruber (Österreichische Gesellschaft für Literatur), Erich Klein (Kulturzeitschrift Wespennest), Eva Brenner (Theater Fleischerei_mobil) und Stephan Teichgräber (IG Kultur Wien). Moderation: Gerhard Ruiss (IG Autorinnen Autoren). Die IG Autorinnen Autoren haben diese sechs Episoden dankenswerterweise auch finanziell unterstützt.
Die nächste Podcast-Reihe steht bereits quasi vor der Tür, konkret handelt es sich dabei um die Video-Podcast-Reihe
Berufsfeld Architektur in Kooperation von TU Wien und Kulturwoche.at. Die offizielle und öffentliche Präsentation findet am 12.12.2011 in den Räumlichkeiten der IG Architektur (Gumpendorferstr. 63B, 1060 Wien) statt.
Davor gibt es noch zwei weitere Termine in eigener Sache: Am 9. und 10. Dezember moderiere ich im Theaterhaus
Garage X (Petersplatz 1, 1010 Wien) nach der Aufführung vom Theaterstück Working Class Zero die Gespräche mit Robert Misik (der Polit-Autor und Blogger) und Friedrich Hinterberger (SERI), sowie mit Heide Kouba, die Drehbuchautorin von "Einstweilen wird es Mittag", der Film über die Arbeitslosen von Marienthal von Karin Brandauer. Auch hier - im Theaterstück und in den nachfolgenden Gesprächen - ist das Thema ein generell kultur- und gesellschaftspolitisches. "Working-Class-Zero" (Inszenierung: Fanny Brunner; Dramaturgie: Hans-Jürgen Hauptmann) nimmt dabei die Zukunft von Arbeit und die Entwicklung ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen unter die Lupe.
Und auch Kulturwoche.at-Redakteur Robert Fischer wird wieder moderieren, und zwar am 16.12.2011 in der Arena Bar (Margaretenstr. 117, 1050 Wien) die vierte Auflage der Gesprächsreihe in Gedenken an
Günter Brödl. Diesmal zu Gast ist der ausgewiesene Kurtologe Heinz Plehn und der Filmregisseur Thomas Roth. Musikalisch untermauert wird der Abend von den Wienerlied-Erneuerern Wiener Glüh'n.Ja, und wenn man danach achtmal die Nacht durchtaucht steht auch schon das Christkind vor der Tür. :-))
Apropos Tür: Bis dahin gibt es natürlich - wie jedes Jahr - unseren
Adventskalender mit täglichem Gewinnspiel, das bereits in einigen Gewinnspiel-Blogs zu den "Besten Gewinnspiel-Adressen aus Österreich" aufgenommen wurde.
Und somit wünscht die Redaktion eine möglichst stressfreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 6.12.2011)
Komm großer schwarzer Vogel gemma Tauben vergiften im Park weil da singt heit ana auf da Gassn [...]

hirsch-biszumhimmelhoch
R.I.P. Ludwig Hirsch.
R.I.P. Georg Kreisler.
R.I.P. Reinhard Liebe.

Nicht (mehr) vorhanden:
Literaturpolitik in Wien.


Interview. Interview.
Georg Altziebler. Ineke Houtman.
Interview. Interview.
Alexandros Karozas. Anoushka Shankar.
NEU ab 12.12.2011:
Video-Podcast-Reihe Berufsfeld Architektur (via iTunesU in Kooperation mit der TU Wien).
Musik aus Österreich. Buchrezensionen. Filmkritiken. Theaterberichte.
Jedes Lied erzählt eine andere Geschichte über das Wagnis des völlig freien Lebens auf der Suche nach Identität. Immer mit dabei: Die Verarbeitung der eigenen Geschichte. Kurzum: Menschen. Motive. Meinungen.
"Und wenn ich einmal genug hab' und mir die / Zähnd mit einer Black und Decker putz' / und mir Piranhas in's Fußbad einehau, / merkt's Euch, liebe Leut', ich kann gehen, wann / und wie ich will, das geht Euch überhaupt nix an." (Ludwig Hirsch, 1979).
Somit wünscht die Redaktion eine überlebenswillige Kulturwoche.
(Manfred Horak; 25.11.2011))
Der Baum, der den einen zu Freudentränen rührt, ist in den Augen des anderen nur ein grünes Ding, das im Weg steht...

haendeweg19-kifi2011...schrieb William Blake vor gut zweihundert Jahren, und: "Manchem erscheint die Natur ganz lächerlich und verbildet [...] und mancher sieht überhaupt kaum die Natur. Aber den Augen eines mit Fantasie begabten Menschen ist die Natur selbst Fantasie. Wie ein Mensch ist, so sieht er." In "Haben oder Sein" schrieb der Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Erich Fromm wiederum: "Wir waren im Begriff, Götter zu werden, mächtige Wesen, die eine zweite Welt erschaffen konnten, wobei uns die Natur nur die Bausteine für unsere neue Schöpfung zu liefern brauchte." Aus dem ursprünglichen Vorhaben jedenfalls, Wissen als Macht einzusetzen und sich der Natur zu unterwerfen, um diese nutzen zu können, passierte das genaue Gegenteil, ein Fatalismus: Aus den von uns geschaffenen wissenschaftlich-technischen Möglichkeiten wurden wir so gierig die Natur zu unterwerfen, um sie auszubeuten.
"Unser Wegwerfen von Lebensmitteln führt indirekt zum Hunger in der Welt", erklärt denn auch Prof. Joachim von Braun vom Zentrum für Entwicklungsforschung in Bonn im besonders wertvollen Dokumentarfilm Taste the Waste von Valentin Thurn, der ab sofort im Kino zu sehen ist. Gesellschaftskritik wird auch in so manchen Kinofilmen geübt, die beim Kinderfilmfestival 2011 gezeigt werden, sei es in Mein Großvater der Bankräuber, sei es im südkoreanischen Film Jiburo, sei es in "Hände weg von Mississippi" von Detlev Buck oder in der Verfilmung von Christina Herrströms Roman Tausend mal stärker, der ordentlich am Klassensystem rüttelt. Insgesamt werden beim Kinderfilmfestival Wien zwischen 12. und 20. November 14 Filme gezeigt, und bei einem Film, nämlich bei der herausragenden norwegischen Produktion "Anne liebt Philipp", bietet die Festivalleitung in Kooperation mit Dschungel Wien dem jungen Publikum und Schulklassen einen Workshop an, um so ihr Filmerlebnis in spielerisch-kreativer Form aufzuarbeiten - hört dazu das Interview mit der Theaterpädagogin Simone Weis.
Das sind noch lange nicht alle Themen, die neu auf Kulturwoche.at nachzulesen bzw. nachzuhören sind. Fortgesetzt wurde z.B. auch die Artikel-Reihe zum Thema Georg Danzer. Im vierten Teil erzählt sein langjähriger Manager Franz Christian Schwarz alias Blacky über das große musikalische Vermächtnis von Georg Danzer, mit Fernando Botero wiederum - dessen Werke im Bank Austria Kunstforum zu sehen sind - sprachen wir über den künstlerischen Werdegang von Botero und über die Wurzeln in der Kunst, und wir führten Interviews mit Ildiko Raimondi, die soeben ein Album mit Goethe Lieder veröffentlichte, sowie mit der estnisch-schweizerischen Sängerin Ingrid Lukas ("Silver Secrets") und mit dem Folk-Duo Papermoon sprachen wir über Hippies, Wallstreet-Haien und anderen Lebensgefühlen. Ja, und wir warfen einen Blick in die Systematik des Lebens in der voluminösen Bild-Enzyklopädie Die Urzeit. Somit wünscht die Redaktion eine zukunftsträchtige Kulturwoche. (Manfred Horak; 10.11.2011)