Musik
Da haben sie sich fünf Jahre lang Zeit gelassen für ein neues Album, und dann veröffentlichen Die Strottern nur wenige Monate nach "I gabat ois" gleich noch einen Tonträger, diesmal gemeinsam mit der Jazzwerkstatt Wien. "Elegant" ist nicht nur der Titel der CD, sondern auch das zu Gehör gebrachte.
Die Begriffe "Qualität", "Niveau" und "Donauinselfest" passen ja nicht wirklich
zueinander, daher sollte es auch niemanden wundern, dass 2009 beim Massenfest
mit Besäufnis-Charakter die World Music Bühne und die EGA Frauen-Bühne
lahmgelegt wurde. Zumindest eine Weltmusik-Bühne wird es am
Donauinselfest-Wochenende dennoch geben, allerdings im Porgy & Bess.
Derzeit scheint das Repertoire an interessanten Singer/Songwritern nahezu unerschöpflich zu sein. Deswegen gibt es, abgesehen von den bekannten Namen wie Clara Luzia, Marilies Jagsch oder Soap & Skin, in der Szene immer noch jede Menge Neues zu entdecken. Wie z.B. auch Marlene Pfiel, die am 15. Juni live im Vorstadt Gasthaus zu hören ist.
"Langsam / hebt se da nebl / langsam / wird's wieda kloa /
es hot si nix verändert / es is ollas so wia's woa", beschwörte dereinst Sigi
Maron, einer der Säulenheiligen der österreichischen Liedermacherszene so
treffend, dass sich das Dialektmusikfestival 2009 auf diese Spuren heftet, um
herauszufinden, ob sich wirklich nichts verändert hat, ob wirklich alles so ist
wie es immer schon war.
Das 29. Album von Declan Patrick Aloysius MacManus alias Elvis Costello entstand in Zusammenarbeit mit T-Bone Burnett und führt in die ländliche Musikhistorie Amerikas. "Secret, Profane & Sugarcane" ist der perfekte Soundtrack, wenn man in den Sonnenuntergang reitet.
Ein Album, das mich nun schon seit einigen Monaten nicht in Ruhe
lässt und regelmäßig im CD-Player landet hört auf den Titel "Simply Grand",
gesungen von Irma Thomas, die sich, gemäß dem Album-Titel einige Klaviergrößen
ins Studio einlud.
15 Alben in 40 Jahren. Was würde uns erspart bleiben agierte das Musikbusiness auch so reduktionistisch und auf Qualität bedacht. Ein müßiger Gedankengang freilich, denn viele solche Originale wie JJ Cale kommen nicht allzu häufig vor. Mit "Roll On" jedenfalls veröffentlicht der Gitarrist und Sänger nach "nur" drei Jahren einen weiteren Meilenstein innerhalb des Cale'schen Kosmos.
Feines Doppelkonzert: Liam Ó Maonlaì , der
Sänger der Hothouse Flowers ("Don't go") auf Solo-Pfaden, und Marketa Irglova
aus Tschechien, die 2008 im irischen Kino-Erfolg "Once" neben Glen Hansard von The
Frames die weibliche Hauptrolle spielte, gastieren im Haus der Musik.
Es dräut Ungemach heran. Modern Jazz-Master John Scofield
hat schon zahlreiche Berge bestiegen und diese vielfach mit Bravour gemeistert. Dem
Gitarristen mit eigener Sprache sind Gipfelsiege nichts Neues. Angeblich steckt
ja in jedem Saitenhero ein verschütt gegangener Blueser. Auf der Neuen von John
Scofield, "Piety Street" (Straße der Gläubigkeit), ist auch Einiges verschütt
gegangen. Vor allem für Bluespuristen.
Die Wüste lebt. Vor allem in der
musikalischen Gedankenwelt des Trompeters Nils Petter Molvaer. Obwohl eine Sahara-Doku
die Inspiration für das neue Album "Hamada" gewesen sein soll, in jedem Winkel
dieser CD steckt ein norwegischer Fjord, eine nordische Leichtigkeit, die
Flügel verleiht. Ein nicht für den Film geschriebener Soundtrack.