Film
Die erste Verfilmung eines Romans aus der Krimireihe von Stefan Slupetzky wartet mit österreichischem Starensemble auf. Zu sehen sind Roland Düringer als Kotzbrocken-Polizist, Fritz Karl als Lemming, Julia Koschitz als Tierärztin, bis hin zu Dolores Schmidinger und Miguel Herz-Kestranek. Nur: All das hilft dem Film von Nikolaus Leytner nicht. "Der Fall des Lemming" ist ein typischer Fall von verpasster Chance.
Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Phthalate, Nonyphenol, Polystyrol, Polyurethan, Polyethylenterephthalat, Acetaldehyd, Polycarbonat, Bisphenol – und, ach, das sind ja bloß die gebräuchlichsten Kunststoffe, mit denen wir es tagtäglich zu tun haben. Was wo dahinter steckt und welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können, davon handelt der investigative Kinodokumentarfilm "Plastic Planet" von Werner Boote.
Unter der Regie von Anne Fletcher entstand mit "Selbst ist die Braut" (The Proposal) eine charmant, ironische Komödie mit Sandra Bullock und Ryan Reynolds in den Hauptrollen, die nun auch auf DVD und Blu-ray erhältlich ist.
Der Kinofilm "Awaydays" nach dem gleichnamigen Buch des Liverpooler Autors Kevin Sampson erzählt die Geschichte des jungen Carty, der sich den Hooligans anschließt um "eine neue Familie" zu finden. Ein Film im Retro-Look der begeistert, meint Nadia Baha.
Der Beginn einer Leidenschaft. Auf diesen Beginn beschränkt sich das verklärte Bilderepos über die Ikone der Haute Couture. Eine Liebesgeschichte - egal wie flüchtig - ist für die Franzosen anscheinend interessanter als ein Film über die Modeschöpferin Coco Chanel. Zumal diese sperrig bis stur ehrgeizig war. Wer das nicht auf 110 lange Minuten ausgewalzt sehen will, ist mit dem 100-Sekunden-Trailer gut bedient.
Eine von Kenneth Bi als Spielfilm getarnte Verbeugung vor den Zen-Trommlern des renommierten U-Theaters mit Jaycee Chan, dem Sohn des Action-Stars Jackie Chan, in der Hauptrolle des missratenen Bengels. Der durch die Trommelklänge angelockt zu einer in den Bergen abgeschieden lebenden Truppe und schließlich zu sich selbst findet. Der Gangsterbandenchefvater und sein verwöhnter Fratz - der Vater-Sohn-Konflikt ist immer wieder ein beliebtes Motiv mit Tränendrüsentendenz. Alles nicht sehr originell, aber gut gemacht und einen Besuch im Kino wert.
Von Blockwarten, Ersatzkrebssuppe und tanzenden Papierservietten wird ein bisschen erzählt. Und überhaupt: Der Kinofilm "Die Entdeckung der Currywurst" unter der Regie von Ulla Wagner nach einer Novelle von Uwe Timm mit Barbara Sukowa, Alexander Khuon, Wolfgang Böck ist ein bisschen von allem. Ein bisschen Filmkritik von Tristan Jorde.
Julie Delply realisierte mit "Die Gräfin" ein überaus ambitioniertes Filmprojekt und nahm sehr viel Verantwortung als Regisseurin, Drehbuchautorin, Hauptdarstellerin und Filmmusikkomponistin auf sich. Im Zentrum der Geschichte steht Erzebet Bathory (1560-1614) aus dem fürstlichen Geschlecht aus Siebenbürgen, das im 15. Jahrhundert in Ungarn heimisch wurde.
Alles richtig gemacht. Waren die ersten Filme der Harry-Potter-Serie hauptsächlich eine bewegte Illustration der Bücher, ist "Harry Potter und der Halbblutprinz" ein gelungener, unterhaltsamer, mit zahlreichen liebevollen Details ausgeschmückter Film. Zum ersten Mal entfalten sich die angehenden Jungzauberer mit schauspielerischer Leichtigkeit in all ihren Boshaftigkeiten, Eifersüchteleien und Neckereien, wenn auch mitunter hart an der Grenze zur Outrage. Im Original absolut sehenswert, für Fans und Quereinsteiger.
In "Alle anderen" geht es um das Grundlegendste aller Themen, die Beziehung zwischen Mann und Frau. Ein Pärchen, Anfang 30, allein auf der Insel. Sie kennen sich noch nicht lange. Sie lieben sich. Sie sind voller Zweifel. Konflikte sind vorprogrammiert. Dieser Film richtet einen sehr privaten, fast obszönen Fokus auf ihre kleinen Dialoge und wurde in Berlin dafür doppelt ausgezeichnet - mit dem Silbernen Bären für die "Beste Darstellerin" Birgit Minichmayr und mit dem "Großen Preis der Jury". Die Filmkritik von Christine Koblitz.