"Wir haben versucht, einen guten Actionfilm zu machen, ohne Kompromisse zu machen", so Stefan Ruzowitzky im Interview zu des Regisseurs neuestem Kinofilm Die Hölle (Kinostart: 19.1.2017). "Die Hölle" ist eine mit reichlich Action-Szenen durchzogene Irrfahrt durch die Dunkelheit, letztendlich eine Heldenreise.

Teil 1: Interview mit Stefan Ruzowitzky
Teil 2: Interview mit Violetta Schurawlow

Im Interview verriet mir der Regisseur, dass er sich mit seiner Arbeit auf das 1949 erschienene Buch "The Hero with a 1000 Faces" von Joseph Campbell und auf die im Buch beschriebene Theorie der Heldenreise beruft, so wie zahlreiche Künstler, Musiker, Poeten und Filmemacher vor ihm, von Bob Dylan, Jim Morrison und Grateful Dead bis hin zu Stanley Kubrick, George Lucas und Steven Spielberg. Der Orientalist und Psychologe Joseph Campbell betrachtet hier den Mythos von der Heldenfahrt als allgemeinen Leitfaden für alle Menschen mit dem Blick auf das Sprechzimmer des Psychoanalytikers, wo die Abschnitte der Heldenfahrt in Träumen und Halluzinationen des Patienten wieder ans Licht kommen. "Der Held", so beschreibt es Campbell, "gerät in eine Welt fremder, aber seltsam vertrauter Mächte, die bedrohenden und helfenden Aspekt haben können. Er hat im 'Bauch des Walfisch' (sic) und auf dem 'Weg der Prüfungen' seine Vernichtung als Person zu bestehen, und erhält im Siege den Lohn, der sich als 'Heilige Hochzeit', als 'Versöhnung mit dem Vater' oder als 'Apotheose' darstellt - immer als Ausweitung des Bewusstseins und Seins, als Erleuchtung, Verwandlung, Freiheit.“  Mit Violetta Schurawlow traf ich mich im Café Prückl zu einem ausführlichen Gespräch über ihre Erfahrungen, die sie während der Dreharbeiten machte, aber auch warum sie zum Wien-Fan wurde und daher beschloss fürs erste Mal weiterhin in Wien zu bleiben. //

Text und Interviews: Manfred Horak
Foto: Allegrofilm / Petro Domenigg