Kulturpolitik
Sehr geehrter Herr Dr. Wrabetz!
In Fortsetzung unserer Pressekonferenz vom 16. November 2007 und im Nachhang zu den mit Ihnen geführten Gesprächen erlauben wir uns nun, offen an Sie persönlich heranzutreten: Die österreichische Filmwirtschaft ist weiterhin in Aufregung und Sorge. Die finanzielle Situation des ORF hat Konsequenzen für die gesamte Filmbranche.
72,6 Millionen Euro gab die Stadt Wien im Jahr 2006 an Förderungen im Bereich Theater, Musiktheater und Tanz laut Presse aus. 2/3 dieses Betrags fließen an Großinstitutionen (Tendenz deutlich steigend), der Rest verteilt sich auf etwa zwanzig Häuser, vierzehn freie Gruppen mit mehrjährigen Förderungen erhalten davon zusammen 2,8 Millionen Euro pro Jahr und Projektförderungen werden im Umfang von 2,5 Millionen Euro jährlich vergeben.
Bzw. sollten vergeben werden.
Es ist ein großes Privileg in einer Stadt mit einem renommierten Filmfestival zu wohnen. Man hat den Vorteil - hautnah und gar nicht immer angenehm! - den Puls der Zeit zu erleben - und das weltweit. Indem man 2- bis 600-minütige Einblicke bekommen kann in persönliche Statements, Visionen, in Aufarbeitungen der Geschichte bzw. des eigenen momentanen Erlebens von Filmschaffenden, ohne dass sie irgendeinem "Markt" gerecht werden müssen bzw. wollen. Von Stephanie Lang.