Bühne

nachmoskau523"Nach Moskau! Nach Moskau!" geht es in der Halle E im Museumsquartier in einer Tschechow-Collage aus "Drei Schwestern" und "Die Bauern" unter der Regie von Frank Castorf. Die Premiere fand im Rahmen der Wiener Festwochen 2010 statt.

dudesii-02Die lähmende Mittelmäßigkeit der bei den Wiener Festwochen 2010 gezeigten Produktionen stimmt nachdenklich. Höchste Zeit über eine in jeder Hinsicht beglückende Performance zu berichten, die nachhaltig in Erinnerung geblieben ist: "Dudes II - Dudes go camping" von und mit Luke Baio und Dominik Grünbühel, gesehen im WUK.

jan_8th_12__c_mohammadreza_Was kann eine Waffe in den falschen Händen anrichten? Welche Hände sind die falschen? Vier Frauen nutzen die günstige Gelegenheit, um sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Niemand soll dabei zu schaden kommen und doch verfolgt jede rücksichtslos ihre eigenen Interessen. Kommuniziert wird in dem Stück des iranischen Regisseurs Amir Reza Koohestani ausschließlich per Telefon.

out_of_context_10a_0003Ein Lückenfüller-Stück. Ohne Bühnenbild, ohne Live-Musik - ganz und gar untypisch für Alain Platel. Seine nächste große Produktion wurde verschoben, aber er war seinen Tänzern schon im Wort. So entstand diese 90-minütige Etüde zwischen Hysterie und Ekstase "Out of context". 'For Pina' (Bausch) in Erinnerung an die im vergangenen Jahr verstorbene Mitbegründerin des Tanztheaters, die ihre Tänzer auf der Bühne ihre eigene Identität finden ließ.

helena0121Wer unbedingt einmal einen erbärmlichen Theaterabend erleben möchte, sollte sich "Helena" im Burgtheater unter der Regie von Luc Bondy im Rahmen der Wiener Festwochen 2010, immerhin mit Birgit Minichmayr in der Titelrolle, anschauen.

shipment_8594_01In New York mag in vielen Bereichen die Avantgarde beheimatet sein. In Sachen zeitgenössisches, experimentelles Theater jedenfalls nicht. "Ich würde sagen, die Kunstform Theater ist bei uns am weitesten zurückgeblieben", meint die Autorin Young Jean Lee und bildet dabei selbst keine Ausnahme. In "The Shipment" arbeitet sie sich in drei Einaktern ironiefrei an verschiedenen Rassenstereotypen ab. Dem schauspielerischem Einsatz des afro-amerikanischen Ensembles verzeiht man fast die Schwächen des Texts.

turbo_folk_32Der Turbo Folk vom kroatischen Nationaltheater raste durch das Schauspielhaus Wien im Rahmen der Festwochen und bot bei der Premiere am 4. Juni 2010 eine reichlich skurrile und in erster Linie plakative und trashige Schauspiel-Revue.

demoni_03Die Zweifel im Vorfeld waren unberechtigt. Weder war ein halber Tag im Theater zu viel des Guten noch verkam die Halle E im Museumsquartier zum riesigen Schlafplatz. "I Demoni - Die Dämonen" von Dostojewski unter der Bearbeitung und Inszenierung von Peter Stein war kein öder Ruhepolster, sondern spannungsgeladene Kurzweiligkeit.

hass_05_tavakoli_wagnerDie Wiener Festwochen warten mit einer Adaption des französischen Filmklassikers "Hass" von Mathieu Kassovitz auf. Hervorragend umgesetzt, wird das alte Gaswerk Leopoldau in vielen Perspektiven bespielt und zeigt auf, wie es ist, wenn man in einer Umgebung aufwächst, in der Respekt keine Rolle spielt und der Hass regiert.

100_prozent_wien_6927Achtung: Bereitmachen! 100 Wienerinnen und Wiener, ausgewählt nach einem statistischen Raster, stellen sich - als repräsentativer Querschnitt der Stadt - den Fragen von Rimini Protokoll. Bis ein Mitarbeiter des Statistischen Zentralamts gleich viele Personen befragt hat, muss er deutlich mehr Anrufe tätigen, Überzeugungsarbeit leisten und gelegentlich auch mit einer Verwaltungsstrafe (bis zu 280 €) für eine Auskunftsverweigerung drohen. Schauplatz der großen Frage-Antwort-Inszenierung war die Halle E im Museumsquartier.