Marlene Schuen, Maria Moling und Elisabeth Schuen bilden das Trio Ganes und präsentieren auf "rai de sorëdl" erstmals ihren international geprägten Folk-Pop in ladinischer Sprache auf Tonträger. Die Musikerinnen begaben sich für einen Interview-Tag ins Wiener Café Westend.

Viel Zeit miteinander verbracht und auch gemeinsam musiziert haben sie ja bereits als Kinder in ihrem Heimatdorf La Val in Südtirol - dort, wo ladinisch gesprochen wird. Dass so etwas prägt weiß man ja und so betrachtet ist es auch keine allzu große Überraschung, dass die Schwestern Marlene und Elisabeth Schuen und Cousine Maria Moling die Band Ganes gründeten und ihre musikalischen Ideen auf dem Album "rai de sorëdl" manifestieren. "Ich möcht die Welt anhalten / und sie kopfüber betrachten" heißt es in einem Song und diese Textzeile kann man - aus dem Kontext des Liedes gerissen - sehr gut auch auf ihre jüngere Vergangenheit ummünzen. Seit 2002 ist Marlene Schuen nämlich die Prim-Geigerin und Sängerin in der Band von Hubert von Goisern, im Rahmen der Linz Europa Tournee war sie freilich auch mit dabei, und auf diesem Schiff trafen sie einander wieder, um die Goisern Band zu komplettieren. Bei Proben, im Bauch des Schiffes auf der monatelangen Tournee-Reise auf der Donau, entstand aus dem losen, gemeinsamen Singen der Plan für ein Album und der Band Ganes. "Wir hatten auf dem Schiff viel Zeit, schrieben Songs, probierten", sagt Elisabeth Schuen, und Moling ergänzt: "Das Schiff war der Ort, an dem wir am meisten Zeit gemeinsam hatten, seit wir als Kinder zusammen waren". //

Ganes: rai de sorëdl
Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Lawine/Sony Music (2010)

Interview und Text: Manfred Horak
Foto: Blankomusik