Norbert Schneider; Foto: Robert Fischer

Mit einem fulminanten Konzert in der Arena brachte Norbert Schneider samt seiner 8-köpfigen Band die fast ausverkaufte Halle mit Dialekt-Songs, gewürzt mit Blues, Jazz, Reggae und Funk, gehörig ins Schwitzen.


Nach dem Motto "Ich bin meine eigene Vorband!" startete Norbert Schneider den Abend mit ein paar Solo-Nummern, bevor die Band die Bühne betrat. Der Schwerpunkts des Programms lag auf den Liedern des aktuellen Albums "So wie's is". Obwohl der 40-jährige Niederösterreicher aus Prottes im Weinviertel in seiner bisherigen Karriere ja schon einiges ausprobiert hat - von den Anfängen im Blues und R&B bis hin zu englischsprachige Pop-Songs, die auf Ö3 gelaufen sind - scheint er mit den Dialektliedern der drei letzten Alben endlich bei sich selbst angekommen zu sein.

Schneider hat offensichtlich beim Mischen der unterschiedlichsten Genres keinerlei Scheuklappen und wenn man sich darauf einlässt, passt das alles auch gut zusammen. Von dem alten Hit "Take it easy" mit Reggae & Ska-Feeling über eines von mehreren Georg Danzer-Covers (besonders schön: "Traurig aber wahr") über den selbst verfassten Mitsing-Hit "Herrgott schau obe auf mi" bis zu "When The Saints Go Marching in" von Edward Boatner aus dem Jahr 1927 [die bekannteste Aufnahme stammt von Louis Armstrong, 1938; Anm.]. Eine wilde Mischung, aber, wie bereits erwähnt, es funktioniert.

"Wir spielen jetzt einen Blues, ist das eh okay?", fragte Schneider gegen Ende des Konzerts in der Arena fast schüchtern das Publikum. Na klar, gerne! Vor allem wenn man so eine formidable Band im Rücken hat, die unglaublich spielfreudig und dynamisch daherkommt. Besonders beeindruckend: Dominik Fuss (Trompete & Flügelhorn) und sein Bruder Florian (Altsaxophon & Flöte) sowie Keyboarder Gerry Schuller (Rounder Girls, Kurt Ostbahn, etc.) zeigten bei diversen Solos wiederholt Ihr Können.

Dass Norbert Schneider selbst ein toller Gitarrist ist, der seinen B.B.King oder T-Bone Walker in- und auswendig kennt, ließ er leider nur gelegentlich aufblitzen. Dennoch ein tolles Konzert, mit einem am Ende mehr als zufriedenen Publikum, das nach Konzertende allerdings keine Möglichkeit erhielt, seine Alben käuflich zu erwerben, da, wie Norbert Schneider während des Konzerts erzählte, er generell kein Fan von Merchandising sei. Die nächsten Wien-Termine von Norbert Schneider & Band sind der 2. Oktober 2019 im Rahmen der Eröffnung der neuen Veranstaltungsreihe Kulturwelle im Haus des Meeres und der 31. Jänner 2020 im Konzerthaus Wien.

Text und Foto: Robert Fischer