Lentos-Direktorin Stella Rollig und Sammlungsleiterin Elisabeth Nowak-Thaller von Lentos Kunstmuseum Linz sprechen über die Ausstellung Große Malerei und über die Ausstellung Aufmischen. 2007 feiert das Lentos das 60-jährige Jubiläum der ersten Ausstellung der Neuen Galerie der Stadt Linz im Jahr 1947. Dieses Jubiläum gibt Anlass, der Sammlung in diesem Jahr besonderes Augenmerk zu schenken.

Die Ausstellung Große Malerei zeigt 21 sowohl großformatige als auch hochkarätige Meisterwerke der Malerei und Grafik aus der Museumssammlung. Diese Auswahl richtet einen neuen Blick auf unterschiedliche stilistische Richtungen der jüngeren Kunst nach 1945 bis zur Gegenwart und spannt den Bogen namentlich von Uli Aigner bis zu Otto Zitko. Meditative, abstrakte Expressionen der 1980er und 1990er Jahre von Herbert Brandl, Hubert Scheibl, Kurt Kocherscheidt, Gunter Damisch oder Otto Zitko stellen einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt dar. Die Nominierung Brandls als österreichischer Vertreter auf der Biennale di Venezia sowie die Präsenz dieser Künstler im Ausstellungsbetrieb bezeugen das aktuelle Interesse an den ehemals Jungen Wilden.

Die Ausstellung Aufmischen wiederum zeigt neu konzipierte Räume von Dietmar Brehm und Lois und Franziska Weinberger. Jeder Raum nimmt ein zentrales Werk der jeweiligen Künstler zum Ausgangspunkt, von dem aus thematische und formale Zusammenhänge innerhalb der Bestände des 19. Jahrhunderts bis zu jüngsten Erwerbungen der Kunst des 21. Jahrhunderts entwickelt werden. Der Programmatik des Lentos entsprechend entsteht diese Neu-Hängung aus einem Blick der Gegenwart in die Kunstgeschichte. Welche Werke erscheinen uns heute besonders relevant und warum? //

Text und Podcast-Produktion: Manfred Horak
Fotos: Stadt Linz