Adam Green; Foto: Pete Voelker

Der diesjährige Konzertherbst in Wien kann sich sehen lassen. Er bringt einige "Bands der Stunde" in die Stadt, aber auch altbekannte Gesichter. Adam Green, der "Jewish James Dean", wie er sich selbst einmal nannte, ist einer davon.

Früher ein regelmäßiger Gast in Österreich (wo er neben Deutschland seine größten Erfolge feierte; in seiner Heimat, den USA, kennt man ihn kaum) sind seine Besuche mittlerweile seltener geworden. 
Die kreativen Schaffenspausen haben Green zufolge vor allem mit seinem Privatleben zu tun. 2015 wurde sein erstes Kind geboren, mittlerweile sind es zwei. Zeit fürs Musik schreiben und aufnehmen bleibt da wenig.

Trotzdem hat er es geschafft ein neues Album aufzunehmen, "Engine of Paradise" heißt es und orientiert sich thematisch sehr am Vorgänger-Album "Aladdin". Adam Green hatte 2016 sogar einen Film zum Album gedreht (mit unzähligen Gastauftritten, u.a. von Macaulay Culkin) und einem selbstgebastelten Bühnenbild; bei jedem Konzert auf der Tour lief der Film im Vorprogramm anstelle einer Support Band. Für "Engine of Paradise" (VÖ: 6.9.2019) gibt es diesmal keinen begleitenden Film, sondern nur eine Graphic Novel, aus Budget-Gründen, wie Adam bekanntgab.

Auf dem neuen Album geht es um aktuelle Themen: Menschen, die von Maschinen überholt zu werden scheinen, Spiritualität zwischen Individualität und Kollektivismus, um Leben, um Tod und um das danach. Typisch für Adam Green ist das Ganze mit sehr viel Satire und Ironie durchzogen. Aus Interviews mit ihm weiß man, dass es oft nicht so leicht ist, festzustellen welcher seiner Aussagen man Glauben schenken kann und welchen nicht, wieviel Wahrheit ihnen zugrunde liegt.

Adam Green selbst jedenfalls hat immer wieder beklagt, dass in Albumkritiken und auch unter seinen Fans, das Hauptaugenmerk immer auf seinen Lyrics liegt und dabei ganz übersehen wird, dass er ja in erster Linie Musiker ist. Also sollte man hervorheben, dass er das auf jeden Fall kann, das mit dem Musik machen. Vor allem live erreicht diese durch die  Bühnenpräsenz von Adam Green und die üblicherweise hervorragenden Musiker, die ihn begleiten, noch tiefere Dimensionen, als auf Platte. Selbst überzeugen kann man sich davon am 5. November 2019 im Wiener Flex. //

Text: Christina Masarei

Fotos: Pete Voelker


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