Lang hat es nicht gedauert und Norbert Schermann aka dog&SCHWOAZ liefert mit "Locker und leicht schwer" schon das zweite Album seines höchst spannenden Singer/Songwriter-Projekts ab. Wie der Sänger kürzlich in einem Interview verriet, geht der Projektname dog&SCHWOAZ auf den Wiener Sprachkünstler Gerhard Rühm zurück. Rühm ist ein Meister darin, Wirklichkeit über Sprache zu reduzieren und zu dekonstruieren, und das auch in einer bildhaften Form. Genau so ähnlich funktionieren im besten Fall auch die Songs von dog&SCHWOAZ. Lieder wie "Des Guade Lem" oder "Heit geht nix" tragen verschiedene Geschichten in sich bzw. funktionieren auf mehreren Ebenen und sind mit Melodien unterlegt, die dezenten Ohrwurm-Charakter verströmen. Dazu gibt es, wie schon erwähnt, viele interessante Bezüge zu Literatur (Kafka, Bachmann), aber auch zum klassischen Pop der Sixties ("Schlaflied eines Majors"). In diesem Licht ist es kein Wunder, dass dog&SCHWOAZ den neuen Tonträger analog zum ersten Konzept-Album der Popgeschichte, "Sgt. Pepper‘s Lonely Hearts Club Band" von The Beatles angelegt hat. Aber auch Nobelpreisträger Bob Dylan oder Austropop-Urgesteine wie Ambros/Prokopetz oder Georg Danzer scheinen hie und da als Einflüsse durch. Es empfiehlt sich, unbedingt mal reinzuhören, denn "Locker und leicht schwer" von dog&SCHWOAZ ist ein sehr gelungenes Album, das sich Aufmerksamkeit verdient. Oder um mit einem Songtitel zu sprechen: "Des is ja ned nix". Nein, das ist sogar sehr super! //

Text: Robert Fischer
Foto: dog&SCHWOAZ Archiv



Album-Tipp:


dog&SCHWOAZ: Locker und leicht schwer
Als CD und Vinyl erhältlich

Musik: @@@@

Klang: @@@@

Label/Vertrieb: ShareMan / Medienmanufaktur (2018) / Direktkauf bei Konzerten