I don't understand; Foto: pixabay

I don't understand warum so viele Menschen kleingeistigen Nationalismus und die menschenunfreundliche Politik der Rechten (nicht nur in Österreich) gutheißen.

I don't understand das Editorial im neuen Mai

So auch Rainald Grebe, der im Interview mit Kulturwoche.at meinte: I don’t understand. Mit seinem Elfenbeinkonzert-Programm gastiert der kongeniale Musikkabarettist am 18.5.2019 im Stadtsaal Wien. Wir sprachen nicht nur über Politik, sondern auch über Endreime, Schüttelreime und Programme schreiben, bis hin zu über digitale Welten im analogen Leben. Hören könnt ihr das Interview in unserer Podcast-Reihe Kulturviertelstunde.

Ebenfalls in der Kulturviertelstunde zu hören ist ein Interview mit Peter Henisch. Wer sich mit Literatur aus Österreich beschäftigt kommt an ihm nicht vorbei. Romane und Erzählungen wie Vom Baron Karl, Pepi Prohaska Prophet, Die kleine Figur meines Vaters, Steins Paranoia, Morrisons Versteck und viele literarische Henisch-Gustostückerln mehr sollten in keiner privaten Bibliothek fehlen. Parallel dazu veröffentlichte Peter Henisch über all die Jahre auch mehrere Alben, zuletzt Blues plus.

Bereits im April fand das zweitägige Internationale Symposium Freie Szene - Freie Kunst - Soziale Gerechtigkeit - Fair Pay: Konkrete Strukturen und Ideen für Wien im Gartenbau Kino statt. Das Ziel war aus diesem multiperspektivischen Gebilde eine Gesamtübersicht zur zumeist prekären Situation der freien Szene aufzuzeigen. Protest ohne protestieren. Augenhöhe anstelle Schieflage. Kulturwoche.at dokumentierte beide Tage komplett, um aus dieser Überfülle an Tonmaterialien vier Episoden in der Podcast-Reihe Kunst.Kultur.Diskurs zu gestalten, finanziert von IG Autorinnen Autoren und IG Freie Theater.

Neue Episoden sind auch in den Podcast-Reihen Perspektiven - Der Theaterpodcast und in Generation 16+ abrufbar. Einerseits die Theaterkritik Die Ratten, frei nach Gerhard Hauptmann, zum Nachhören mit O-Tönen von Bernd Liepold-Mosser und Szenenausschnitten, andererseits die von Schülern der GWIKU18 Haizingergasse gestaltete Episode über das Stück Ich, Parasit vom Wiener Klassenzimmertheater im Dschungel Wien. Setzt Bernd Liepold-Mosser für seine Bearbeitung von Die Ratten auf eine vom Kapitalismus inspirierte Kunstsprache und transferiert Hauptmanns Klassiker des sozialen Dramas von 1911 gekonnt und unterhaltsam im TAG in die Gegenwart, so handelt Ich, Parasit vom heftigen Konflikt zwischen Geschwistern, sowie um Sozialschmarotzertum, Durchschummeln, Prinz-Sein und der großen Frage, was der Sinn von allem ist.

Fortgeführt wird schließlich und freilich auch unsere #FridaysForFuture Reihe Musik für eine bessere Welt, diesmal zusätzlich ergänzt mit einem Artikel über grüne Lügen, Naturkatastrophen, Transportrouten und Bergbau im österreichischen Dokumentarfilm.  In diesem Sinne wünschen wir eine verständnisvolle Kulturwoche ohne sagen zu müssen: I don't understand. //

Text: Manfred Horak
Foto: pixabay