mit den Schlagworten:
islamisten-schlager01Sitzen zwei Redakteure beim vieltägigen virtuellen Stammtisch zusammen, quasi von Mail zu Mail.

Redakteur A: Sag, warst schon bei den Festwochen heuer? Soll ja ziemlich pomali sein, hab ich mir sagen lassen.

Redakteur C:
Ja, war ma schon. Sowohl "Lipsynch" als auch Kapusvetki waren eher mau, ersteres schön in der Form, aber platt und zweiteres inhaltlich reichhaltig, aber lieblos arrangiert. Das 100.000 Rosen-Mischmasch fand ich auch schwierig. Wenn das in dem Stil weitergeht, wird es heuer noch zach.

Redakteur A: Meine Red' - Ka Seel', viel Knödl. Warst Du übrigens bei jener Aufführung als es so heftige Niederschläge gab und Wasser ins MQ eindrang?

Redakteur C: Die Wasserkübelei war einen Tag später, da bin ich zu Robin Hood geschwommen. Fügt sich gut in die Festwochen ein. Ned schlecht, aber a ka Offenbarung. Das schauspielerische Talent von Herrn Crowe ähnelt dem von Herrn Cruise.

Redakteur A: Na ja, hauptsach, nass bist ned worden. Ich schau mir ja die Dämonen von diesem Dostojewski an - blöderweise hab ich nicht das Kleingedruckte gelesen, das dauert nämlich 12 Stunden, also einen halben Tag.

Redakteur C: Ich erinnere mich noch vage an die Castorf-5-Stunden-Dämonen vor einigen Jahren, die ich sehr stimmig fand. Trotzdem war schon das nicht unanstrengend und wenn ich da an den Herrn Stein denke, der für seinen jugendlichen Esprit in den Inszenierungen zuletzt eher wenig bekannt war, bin ich froh, dass dies Deine Sache zu Betrachten ist. Heute war ich übrigens bei Exhibit A: Deutsch-Südwestafrika von Brad Bailey im Völkerkundemuseum. Der verkommt immer mehr zum Holzhammertheatermacher. Ist nicht unheikel da kritisch zu schreiben ohne gleich einen Argumentationsnotstand zu bekommen. Mit anderen Worten: Es bleibt mühsam.

(Log Out.)

Im Übrigen wünscht die Redaktion eine gutgelaunte Kulturwoche. (Manfred Horak; 1. Juni 2010)