mit den Schlagworten:

milner_paddy_walking_on_eggshellsMusik: @@@@
Klang: @@@@@

Label/Vertrieb: Bronze 10012/Echo (2005)

 

Da gibt es den ultragehypten Jamie, nicht den Koch, sondern den Sänger Cullum, und noch Legionen von Sängern und Sängerinnen, sowie Paddy "The One and Only" Milner, der ganz einfach sehr gute Musik macht.

Die vielstrapazierten Ohren eines Rezensenten müssen ja oftmals viel erdulden. Mal macht es Freude und manchmal macht es weniger Freude, das Erdulden. Selten öffnen sich die Gehörgänge ganz besonders weit, meist dann, wenn quasi unmögliches das Ohr kränkt oder aber, wenn gar wundervolles an die Trommelfelle schlägt. Ich bin ja nun wahrlich kein Freund dieser Singdrosseln, seien sie nun maskuliner oder femininer Natur, ganz im Gegenteil. Ich bin ein großer Fan von innovativen Musikern, aber, ich verhehle es nicht, bisweilen kann auch eine gut geführte Stimme meine Ohren bezaubern und für herzenserwärmende Stimmung sorgen. Ganz grundsätzlich und überhaupt ist ja niemand vor diversen Gemütsschwankungen gefeit, warum also sollte ich da eine Sonderstellung einnehmen?

Sollte also das Gemüt mal schwanken

Bleiben wir zunächst einmal bei den Gemütsschwankungen. Sushi kann genau so zu dieser Schwankung verführen wie das endgültige Treffen mit dem Herzenspartner. Man merke auf, nicht Mann oder Frau, sondern Partner ist das Stichwort der Zukunft. Sollte es also dazu kommen, dann empfiehlt es sich, die CD von Pady Milner dem geneigten Ohr zu Gemüte zu führen. Der junge Mann, Brite durch und durch, kann mit seinem Gesang, begleitet von ausnahmsweise nicht peinlichen Streichern, vieles bewirken. Er ermöglicht Spaß am quasi laufenden Band, er taucht uns in tiefe Empfindungen und er ermöglicht ein klischeefreies sentimentales Miteinander. Wie sich sein Einfluss auf den Verzehr von Sushi auswirkt sollte noch mittels Feldversuchen erforscht werden.

Genug der Schwärmerei

Hier allerdings geht es nicht um emotionale Befindlichkeiten, hier sind Hard Facts gefragt! Und die sind schnell aufgezählt.
Geboren wurde Paddy 1980 in Edinburgh und beeinflusst wurde er, warum auch nicht (?), von der Schallplattensammlung seines Vaters. Blues und Rock'n'Roll standen auf der Tagesordnung. Der Entschluss, selbst Musiker zu werden lag also mehr als nahe. 1999/2000 veröffentlichte er auf seinem eigenen Label die CD "21st Century Boogie" und hatte mit dieser CD reichlich Airplay und Erfolg. Auf dieser CD ist auch der Roxy Music-Gitarrist Phil Manzanera als Gastmusiker zu hören. "Unsquare Dance", die bekannte Komposition von Dave Brubeck, die auf dieser CD erstmals in der Version von Paddy Milner veröffentlicht wurde, ist ebenfalls auf "Walking on Eggshells" zu hören. Im Anschluss an die CD-Veröffentlichung tourte Paddy, der auch am Klavier zu überzeugen versteht, mit etlichen Musikern und bekam dabei den allerletzten Schliff zum Bandleader.

Der Eiertanz

Paddy unternimmt nun also einen Tanz auf Eierschalen und er tanzt ganz hervorragend. Er verlässt sich fast nur auf Eigenkompositionen und schafft es, diese Geschichten, die er uns erzählen will, sehr persönlich und sehr kompetent rüber zu bringen. Er hat hörbar Spaß an dem was er uns zu erzählen hat, sein Gesangsstil ist nicht wirklich vergleichbar und er schafft es im Vorbeigehen sozusagen, seine Emotionen und seine Erfahrungen seines noch jungen Lebens in sehr ansprechende Kompositionen zu verwandeln die das Herz erfreuen können. Die CD ist aber nicht nur für an Kummer, sei es Liebe oder Finanzamt, leidende Zeitgenossen empfehlenswert. Auch wer nur mal Lust hat sich zurückzulehnen und sich zu entspannen, um ganz einfach gute, nicht wirklich fordernde, aber zufrieden stellende Musik zu hören ist mit dem Kauf dieser CD gut beraten. (akro)