mit den Schlagworten:

finkel_spendel_distorted_skiesMusik: @@@@@
Klang: @@@@@

Label/Vertrieb: Konnex/www.konnex-records.de (2005)

Sigi Finkel, gebürtiger Deutscher aber schon lange in Österreich lebend und aus der hiesigen Musikszene nicht mehr wegzudenkender, grenzüberschreitender, Jazzer wagte sich erstmals mit dem ebenfalls aus Deutschland stammenden Pianisten Christoph Spendel an ein Duo-Projekt.

Ein Duo ist immer ein gewagtes und risikoreiches Projekt für die Beteiligten. Zu viel Nähe kann bisweilen alle Ecken und Kanten abschleifen und die Musik in die Nähe der Belanglosigkeit rücken, eine zu große Entfernung kann Dissonanzen erzeugen und das gemeinsame Streben nach Ausdruck konterkarieren.
Beim Duo Finkel/Spendel stimmt allerdings die Distanz. Gemeinsam schaffen sie eine Atmosphäre des Verstehens, sie gehen auf ihre musikalischen Gedankensprünge und Fantasien gefühlvoll ein und ergänzen sich in einer unnachahmlichen Art und Weise.
Sigi Finkel und Christoph Spendel wollen sich auf dieser CD nicht gegenseitig übertrumpfen, sie spielen ihr Spiel miteinander und füreinander.
Sigi Finkel, der ja durch sein Engagement für World Music einen ganz besonderen Status unter den Musikschaffenden einnimmt, zeigt sich hier von einer ganz anderen Seite. Kein "African Heart", keine musikalischen Exkursionen in den Orient, sondern wunderbar gepflegtes mitteleuropäisches Spiel mit diversen Saxofonen und Flöten. Christoph Spendel wiederum, der ja schon mit so bekannten Leuten wie Jim Pepper, Omar Hakim oder Bob Mintzer gespielt hat, setzt dabei die notwendigen Akzente um der Musik eine gewissen Eingängigkeit und Brisanz zu verleihen.

Abwechslung

Alle Kompositionen stammen von den zwei Protagonisten und die unterschiedlichen Zugänge der beiden Komponisten verleiht der CD einen zusätzlichen Reiz.
Im Booklet schreibt Sigi Finkel sie hätten sich am Naschmarkt in Wien zu der Zusammenarbeit entschlossen. Wer genau hinhört kann auch manchmal dieses auf einem Markt herrschendes Gewühl wahrnehmen. Da tummeln sich viele Stimmen, da wird angepriesen, da wird verhandelt, da wird akzeptiert und da werden Projekte abgeschlossen. Es brodelt, aber immer in einer sehr amikalen Atmosphäre, es gibt wohl Zwist und Hader, aber nichts ist wirklich ernst gemeint. Die Musik macht Laune, sie unterhält und sie geht auch in die Tiefe.
Eine gelungene Zusammenarbeit der beiden Musiker die nach mehr ruft. (akro)