mit den Schlagworten:

Wenn ein britischer Musiker nach Wien kommt, ist das normalerweise nichts Besonderes. John Smith ist aber in jeder Weise eine Ausnahme.

Der Mann mit dem gewöhnlichen Namen und der ungewöhnlichen Stimme war nicht das erste Mal in Wien, das Konzert war aber auf alle Fälle einmalig. John Smith begeisterte sein Publikum im ausverkauften Haus der Musik (tolle Akustik, danke!) nicht nur mit seinen unter die Haut gehenden Songs, sondern auch mit seinem hintergründigen Humor, seiner herzlichen Art, der echten Freude am Spielen und der ehrlichen Verwunderung darüber, dass Menschen an einem Sonntag das Haus verlassen, um seine Lieder zu hören. Und ob!

Sein aktuelles Album hatte er selbstverständlich im Gepäck, "Great Lakes" heißt es und great ist es auch. Smiths markante Stimme und seine Songs, die in ihrer komplexen Einfachheit sofort berühren, zeigten an diesem Abend einmal mehr eindrucksvoll, dass mensch nichts weiter braucht. Keine säuselnden Streicher, keine bombastische Orchester und auch keine - Gott bewahre - Bühnenshow. Alles unnötig, wenn es um die musikalische Essenz geht.

Ein Abend, bei dem es wirklich um die Musik ging, nicht um ein großes Drumherum, sondern um das großartige Drinnen. Die Kraft der Songs brauchte auch nicht mehr. Ein Musiker, der nicht nur äußerst sympathisch ist, sondern auch so viel Eigenart hat, dass mensch sicher noch viel von ihm hören wird. Und das ist mehr als nur gut. So wie John Smith. //

Text: Nadia Baha
Fotos: Hanna Pribitzer