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chris-rea-wien-2012Chris Rea, wieder genesen von seiner Krebserkrankung, begeisterte am 17.2.2012 in der Wiener Stadthalle mit einer feinen Mischung aus Hits, den bluesigen Songs seiner letzten Studio-Alben und neuem Material.

Als der 60-jährige Blues- und Rockgitarrist Chris Rea samt 5-köpfiger Band die Bühne der Wiener Stadthalle betritt, erinnere ich mich, noch bevor der erste Ton erklingt, an eine "Wetten Dass"-Episode aus den frühen 1980er Jahren. Damals war die Samstagabend-Show in unserer Familie das monatliche TV-Highlight. In besagter Sendung kündigte Thomas Gottschalk eine Premiere an: Einen britischen Musiker, der tatsächlich "live" in der Show spielen wird, ohne Playback. Später sagte Chris Rea dazu: "Ich bin Musiker und kein Schauspieler". Das trifft es.

Und auch in Wien stand auf der Bühne kein Schauspieler, kein 'One Hit Wonder', kein Playbackartist, sondern ganz simpel ein begnadeter Handwerker an der Blues- und Rockgitarre! Er schrieb Hits wie "Road To Hell", "Josephine", "Let's Dance", oder "On The Beach". Zusätzlich tönt jedes Jahr in der Weihnachtszeit "Driving Home For Christmas" aus allen Radios. Im Jahr 2000 erkrankte Chris Rea an Krebs. Als ihm während eines Krankenhausaufenthaltes im Zuge der Krebsbehandlung eine junge Patientin ihren Lebensmut mit den Worten "Wir tanzen jetzt auf einer steinigen Straße" beschrieb, ist der berührende Song "Stony Road" entstanden. Doch jetzt ist Chris Rea soweit genesen, dass er wieder auf Tour gehen kann.

Was diesen Mann letzten Endes ausmacht? Chris Rea entlockt den diversen Gitarren Akkorde und Töne, die nur ein Virtuose zustande bringt. Der Blues ist der Wegbegleiter seiner 2. Lebenshälfte geworden. Kraftvoll und erdig, emotional und leise, dann wieder laut und rockig, Chris Rea beherrscht alle Facetten. Das Publikum an diesem Abend, bunt gemischt zwischen 18 und 60 Jahren, erlebte einen Menschen, der seine Mitte gefunden hat, der durch die Musik sein Leben auszudrücken vermag, und das ist zu spüren, bei jedem einzelnen Ton. Danke, Chris Rea! (Text: Wolfgang Schiffert; Mitarbeit: Robert Fischer; Foto: Archiv)

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