The Rolling Stones The Biggest Bang

Und sie stehen nicht still. Kaum ist The Biggest Bang-Tour der Rolling Stones, die mit einem Reingewinn von 560 Millionen $ als erfolgreichste Konzert-Tour aller Zeiten da steht, im Spätsommer mit mehreren Konzerten in London zu Ende gegangen, gibt es Gerüchte, dass schon 2008 weitere Konzerte in Indien, Japan und Korea anstehen. 

Unglaublich aber wahr, das weltweite Interesse an den 1963 gegründeten Alt-Rockern scheint nicht abzureißen, nein, im Gegenteil, die vier älteren Herren gewinnen in Ländern, wo sie noch nie live zu sehen waren, auch noch jede Menge neuer Fans dazu.

Von China bis Brasilien

Wer das nicht glauben mag, braucht nur einen kurzen Blick in die kürzlich erschienene Tour-DVD "The Biggest Bang" zu werfen, um vom Gegenteil überzeugt zu werden: auf insgesamt vier DVDs gibt es da neben kompletten Konzerten aus Austin, Texas, dem bis auf den letzten Platz besetzten Strand in Rio De Janeiro, Brasilien, auch Ausschnitte aus den höchst erfolgreichen Trips nach Japan, Argentinien und der Live-Premiere in China (!) zu sehen. Zum Drüberstreuen kann man sich an noch an jeder Menge Backstage-Szenen, Interviews mit allen vier Stones, einer Tour-Dokumentation sowie kurze Clips von Gastauftritten von Eddie Vedder, Dave Matthews, dem chinesischen Rocker Cui Jian sowie Blues-Legende Bonnie Raitt erfreuen.

Ungebrochene Begeisterung

Allen Miesmachern und Zweiflern zum Trotz sei einfach gesagt: Sie haben es immer noch drauf. Der staubtrockene Beat von Drummer Charlie Watts, die schneidenden Licks samt Rock-Posen de Luxe der beiden Gitarristen Ronnie Wood und Keith Richards und last but not least die laszive, kraftvolle Bühnen-Performance sowie die unverkennbaren Lead-Vocals von Mick Jagger bringen die Massen immer noch zum Tanzen. Auch aktuelle Bands zeigen nach wie vor großen Respekt vor der langen Karriere dieser Ausnahme-Musiker: Selbst der sonst so coole Eddie Vedder von Pearl Jam wirkt wie ein schüchterner Schuljunge, als er mit Mick Jagger bei "Wild Horses" zum Duett antritt. Technisch perfekt in Szene gesetzt ist "The Biggest Bang" das ultimative Tour-Dokument, ähnlich wie es auch schon das Four Flicks-DVD Set für die vorangegangene Tour war. Mögen die vier älteren Herren noch lange unterwegs sein, die Begeisterung der Fans ist ungebrochen.

Selbst das Beste ist nur Durchschnitt

Gemischte Gefühle hingegen hinterlässt Mick Jagger mit The Very Best Of-CD seiner Solo-Aktivitäten. Mit der Ausnahme von Wandering Spirit (1993), das neben Keith Richard's "Talk Is Cheap" (1988) zu den wenigen gelungenen Stones Solo-Outings zählt, waren die vier Solo-Alben, die zwischen 1985 und 2001 erschienen, trotz (oder wegen der?) musikalischen Ausflügen in Richtung Disco, Techno, Rap und Funk, oft nur mittelmäßig. Außerdem scheint inzwischen auch ein Mick Jagger eingesehen zu haben, dass es neben den Rolling Stones fast unmöglich ist, sich als Solo-Künstler zu etablieren. (Robert Fischer)

DVD-CD-Tipps:

Rolling Stones The Biggest BangThe Biggest Bang? Nein, bloß Mick Jagger Best ofRolling Stones - The Biggest Bang
Musik: @@@@@
Klang: @@@@@
Extras: @@@@
Label/Vertrieb: Universal (4-DVD-Set, 2007)

Mick Jagger - The Very Best Of
Musik: @@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Warner (2007)