Screena - eine (nieder)österreichische Band, die zwischen den monotonen Mainstream-Musikern, die dieses Land in den letzten Jahren mit Freude ausspuckt, sehr erfrischend wirkt. 

Eigentlich gibt es das Quartett bereits seit dem letzten Jahrtausend, doch erst seit etwa drei Jahren konnte man sich auf Michael Gacksch (guit/vox), Eduard Müller (guit), Christoph Haiderer (drums) und Bernhard Klemt (bass) einigen. Die vier Kremser haben nun anno 2007 ihr erstes Album veröffentlicht. 

Mit ihrem gitarrenlastigen Alternative-Sound erinnern sie beim ersten, flüchtigen Hinhören ein wenig an Kollegen wie die Foo Fighters, Smashing Pumpkins oder auch schon mal an Helmet. Die dezenten Grunge-Einflüsse hat man sich wohl bei Sonic Youth und Konsorten abgehört. Wie dem auch sei, spätestens wenn man der Band fünf Minuten gelauscht hat steht fest, dass es sich um etwas völlig eigenständiges handelt. Screena eben. Vor allem die Stimme von Michael Gacksch sticht besonders hervor. Einmal fordernd und aggressiv, im nächsten Moment eher nachdenklich und schon fast ein wenig ängstlich. Von den restlichen drei Musikern bekommt man dazu noch sehr melodiösen, alternativen Gitarren-Rock serviert.

Das nach der Band benannte (oder nach eigenen Aussagen der Band namenlose) erste Album dauert mit seinen zehn Nummern geschätzte 45 Minuten, aber erst nach den ersten beiden Einstimmungs-Tracks, die noch etwas schleppend klingen, zeigt die Kremser Formation was sie wirklich kann. Spätestens bei "Strange Eyes" muss man zumindest im Takt mitnicken. Die folgenden Nummern lassen es auch nicht wieder ruhig werden und vor allem bei "Summer" zeigt die Band was sie so drauf hat. Besonders hier kommen die Einflüsse oben genannter Kollegen hörbar zum Tragen. Die beiden letzten Nummern "Quiet" und "Stay" laden dann, wer hätte bei derartigen Titeln etwas anderes erwartet, zum Träumen ein und bilden somit auch einen leisen und feinen Ausklang.

Für jeden, der sich davon überzeugen möchte, dass es auch in heimischen Gefilden ambitionierte und gut gemachte Rockmusik gibt, sollte sich dieses Album auf jeden Fall einmal anhören. Es lohnt sich. (Daniel Krondraf)

CD-Tipp:
Screena - Screena
Musik: @@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: LiMuPic/office4music (2007)