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Peter (Gesang, Gitarre), Rüde (Bass) und Flo (Schlagzeug) sind die drei Mitglieder der unvergleichlichen Deutsch-Alternative Band aus Bayern. Sportfreunde Stiller begeisterte Fußballfans, treue Patrioten und waren kreativ bis zum Umfallen. Doch es dauerte seine Zeit, bis die drei schlagfertigen Jungs am aktuellen Stand der Dinge waren. Von Julia Koudelka.




Sporties ganz oben


Alles begann 1996, als die Band, jedoch mit Andi Erhard als Bassist, unter dem Namen Stiller versuchte den Pop-Olymp zu besteigen. Namensgeber der Band war Hans Stiller, Trainer der Bezirksligamannschaft SV Germering, in der Peter und Florian lange Zeit Fußball spielten. Doch nach einiger Zeit stieg Andi Erhard aus, und der aktuelle Bassist Rüde trat in die Band ein. Dann folgte die zweite Veränderung, aufgrund rechtlicher Gründe musste sich die Band umbenennen. Da es bereits eine Hamburger Band mit namens Stiller gab nannten sie sich fortan eben Sportfreunde Stiller. Ohne dieser Änderung würden sie wahrscheinlich nicht den süßen Spitznamen "Sporties" tragen. Langsam arbeiteten sich die Jungs mit Songs wie "Ein Kompliment" oder "Wellenreiten" nach oben. Der große Durchbruch gelang ihnen mit der inoffiziellen Fußballhymne der Fußball Weltmeisterschaft. "54' 74' 90' 2006'". Das Lied gelang bis auf Platz eins der deutschen Single-Charts. Seitdem sind sie nicht mehr zu stoppen. Fünf Alben haben sie bis jetzt produziert, und mit dem aktuellen Album La Bum waren sie bis November 2007 auf Tournee, wobei Wien die Ehre hatte das letzte Konzert dieser Tour zu erleben. Am 15. November im Gasometer Wien versammelten sich all die treuen Sporties Fans um ihren Helden zu zuzujubeln.


Mitschaukeln, fummeln, küssen oder einfach nur dastehen


Aber beginnen wir zunächst einmal bei der Vorband Anajo, einer deutschen Alternative-Band. Diese heizten das Publikum mit ihren spritzigen Songs ein. Mit ihren süß getexteten Liedern wie "Honigmelone" oder "Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?" versetzten sie das Publikum in die richtige Stimmung.

Nach angenehmer Wartezeit kamen sie dann, die Sportfreunde Stiller. Vom ersten Lied an konnten sie das Publikum mitreißen und auch mit witzigen Geschichten und Erlebnissen, die zwischendurch immer wieder erzählt wurden, konnten sie perfekt landen. Die Stimmung der Fans war durchgehend auf 100 Prozent, sie waren für jeden Spaß zu  haben. So wurde zum Beispiel heftig über den Fußballverein Bayern München diskutiert, bis sich das Publikum selbstständig machte und eine österreichische Fußballhymne zum Besten gab. Doch nicht einmal das brachte die drei Männer aus der Fassung, Schlagzeuger Flo half dann sogar, indem er den Beat vorgab.

Nun zum eigentlichen musikalischen Teil. Wie könnte es anders sein, die Lieder, alle sind selbst komponiert, hätte man nicht besser performen können. Es wurden Songs vom neuen Album La Bum bis ganz alte Schmöker gespielt. Lieder zum "in die Luft katapultieren" bis hin zu Schmuse-Songs, bei denen man, wie sie es formulierten, "mitschaukeln, fummeln, küssen oder einfach nur dastehen kann."

Nach zwei grandiosen Zugaben und ein wenig wehmütig, da ihre Tour nun dem Ende zuging, verabschiedeten sich die Sportfreunde. Jetzt wartet bei ihnen zu Hause nur, so die Band, "ein leerer Kühlschrank und der Fernseher" auf sie. Na ja, die Fans erhoffen sich eine sinnvollere Gestaltung der Freizeit, ein neues Album produzieren, wäre zum Beispiel keine schlechte Idee. (Julia Koudelka)