mit den Schlagworten:

mando_diao_neverseenthelightDerjenige, der mir erklären kann, wieso Schweden so gute Musik machen, den würde ich ohne zu zögern heiraten.

Es ist mir unbegreiflich, das immer mehr skandinavische Bands die Alternativ  Szene so positiv aufmischen. Und als großer Stern der aktuellen Musikszene Schwedens (und mittlerweile in ganz Europa) leuchtet Mando Diao. Die fünf Jungs stellen mit dem neuen Album Never Seen The Light of Day ihr Können einmal mehr unter Beweis. Mando Diao, wie wir sie kennen und lieben? Eigentlich nicht. Mit viel Folk-Einfluss hebt sich dieses Album von den anderen drei Alben, Bring Em' In, Hurrican Bar und Ode To Ochrasy, ab. Es ist ruhiger geworden in der Musikwelt von Mando Diao, und das Album regt teilweise zum Nachdenken an und versetzt einen zusätzlich in eine relaxte Stimmung. So schafft das Lied "Dalarna" zum Beispiel durchaus tranceähnliche Zustände. Kurz und gut: sie sind erwachsener geworden. Die Texte sind bei manchen Tunes, wie zum Beispiel beim Titellied oder bei "Not a Perfect Day" wirklich tiefgründig, sie schildern Lebenssituationen, die so ziemlich jeder Mal durchmacht. Als Kontrast zu diesen melancholisch veranlagten Liedern gibt es klassischen Rock a la Mando Diao - "One Blood" etwa rockt gar heftig. Bei jedem Song gibt es einen kurzen Instrumental-Teil, der beweist, was die Schweden drauf haben. Wenn man dann noch die unvergleichlichen Stimmen von Björn Dixgard oder Gustav Noren hinzufügt, kann das gar nicht schief gehen. Obwohl dieses Album eine ganz neue Seite der Schweden zeigt ist es keine negative Seite. Ganz im Gegenteil, ihnen hat die kleine Veränderung gut getan. Wer also einen schönen Abend, mit guter Indiemusik verbringen möchte, darf sich dieses Album nicht entgehen lassen. //

Text: Julia Koudelka

Lese-Tipp:
Mando Diao Konzertkritik

CD-Tipp:
Mando Diao - Never Seen The Light of Day
Musik: @@@@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Majesty/EMI (2007)