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abstrakte_malereiBis 29. Juni 2008 ist im BA-CA-Kunstforum Wien in Österreich erstmals eine umfangreiche und repräsentative Auswahl der Abstrakten Malerei zu sehen.

 

 

 

Eine Ausstellung der Superlative, beträgt alleine der Gesamtversicherungswert der Ausstellung stolze 180 Mio. Euro. Zu bestaunen gibt es die Pioniere der Moderne, wie Claude Monet, Wassily Kandinsky oder Kasimir Malewitsch, über die Protagonisten des Abstrakten Expressionismus mit Mark Rothko – dem Leader am Kunstmarkt nach 1945 - oder Willem de Kooning bis zu den aktuellen Positionen eines Gerhard Richter, eines Brice Marden oder eines Sean Scully.

Zu den großen Ikonen der Ausstellung zählt dabei Mark Rothkos No. 22 (Red over Plum and Black) aus dem Jahr 1960. Dieses Hauptwerk von Rothkos reifer Periode ist erstmals seit 1972 (London, Hayward Gallery) wieder ausgestellt. Unter den insgesamt 66 Leihgaben, davon 61 Gemälde und 5 Arbeiten auf Papier, befinden sich auch Werke von 14 Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich wie etwa Erika Giovanna Klien, Arnulf Rainer, Maria Lassnig oder Hubert Scheibl, deren Beiträge so auf ihre Bedeutung auch außerhalb der eigenen Region und Tradition überprüft werden können. Kurator Florian Steininger über den Beginn der abstrakt expressionistischen Bewegung in Wien: „1951 reisten Maria Lassnig und Arnulf Rainer nach Paris, wo sie in der Galerie Nina Dausset Bilder von Riopelle, Hartung und auch Pollock sahen, die sie in ihrem aktuellen Schaffen bestätigten und nachhaltig beeinflussten. Rainer begann mit seinen abstrakten Atomisationen, die den Drip-Paintings von Pollock nahe stehen, sowie mit den Zentralisationen und Vertikalgestaltungen; Lassnig schuf informelle Gemälde mit verdichteten Pinselstrichen im Bildzentrum, die sich zu einem skelettartigen Gehäuse formieren. Hier bildete sich der Nucleus des österreichischen Informel heraus, am zeitlichen Höhepunkt der internationalen abstrakt expressionistischen Malerei.“

Die Ausstellung im BA-CA-Kunstforum Wien konzentriert sich, so Direktorin und Kuratorin Ingried Brugger, auf Abstraktionsprozesse innerhalb des Bildgevierts. Es wurde nicht auf Chronologie Wert gelegt, vielmehr auf Themenstränge, die Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Epochen miteinander in Verbindung setzen. Faktoren wie Monochromie, Faktur, Gestus, Prozessualität, Farbfeld, Geometrie und Konstruktion spielen dabei ebenso eine übergeordnete Rolle wie die spirituelle und meditative Aura des abstrakten Bildes. (Manfred Horak)

Ausstellungs-Tipp:
Monet – Kandinsky – Rothko und die Folgen: Wege der Abstrakten Malerei
Bis 29. Juni 2008
BA-CA-Kunstforum Wien, Freyung 8, 1010 Wien

Buch-Tipp:
Ingried Brugger und Florian Steininger: Monet – Kandinsky – Rothko
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Deutscher Kunstverlag (2008)
200 Seiten
ISBN-13: 978-3422067721

Link-Tipp:
Interview mit Florian Steininger und Hubert Scheibl