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duncan_westlichtErstmals in Österreich präsentiert WestLicht. Schauplatz für Fotografie vom 4. Dezember 2007 bis 27. Jänner 2008 David Douglas Duncan mit seiner Ausstellung Picasso. Gezeigt werden 110 Vintage-Prints und Originalwerke von Pablo Picasso. 

Der 1916 in den USA geborene, international durch seine Kriegsfotografien bekannte Fotograf David Douglas Duncan tritt im Februar 1956 ins Leben von Pablo Picasso (1881-1973). Picasso empfängt den Amerikaner in der Badewanne sitzend, umsorgt von seiner zweiten Ehefrau Jacqueline. Aus dieser ersten Begegnung entwickelt sich eine enge Freundschaft, die bis zum Tod Picassos währt. Picassos Villa in Südfrankreich wird zu Duncans zweiter Heimat, wo er mit seiner Kamera die letzte Lebens- und Schaffensperiode des großen Künstlers höchst sensibel dokumentiert. 

Picasso teilt mit Duncan familiäre Momente sowie intime Bereiche seines künstlerischen Schaffens. Der Fotograf wird zum stillen Beobachter von Picassos Arbeit und dokumentiert die Entstehung einer Reihe von Keramiken und Gemälden in Picassos Atelier, darunter jenes berühmte Portrait seiner letzten Muse Jacqueline.

Das Highlight der Ausstellung ist eine Original Collage Picassos aus dem Jahr 1957: eine Aufnahme Duncans von Picassos Augen wird durch einen witzig-bizarren Einfall des Malers zu dessen Selbstportrait als Eule. Eine Fotoserie dokumentiert die Entstehung des gemeinsamen Werks von Fotograf und Künstler.

Mit einer speziell von Leica gefertigten Kamera, die ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wird,  fängt Duncan aber auch die raren, stimmungsvollen Momente der Ruhe und Kontemplation im Leben des rastlosen Künstlers ein. Seine Bilder erlauben überraschende Einblicke in Picassos vielschichtige Persön­lichkeit und präsentieren den Künstler in ungewohnten Rollen: als humorvollen Gastgeber und Freund, als zurückhaltenden Ehemann sowie als kindlichen Spielgefährten von Paloma und Claude, der sich in fortgeschrittenem Alter von der Jugend mit­reißen lässt. Berührenden Momentaufnahmen aus dem Privatleben Picassos versprühen Herzlichkeit, In­timität und Vitalität, sie präsentieren einen Picasso, der zu seinen Lebzeiten nur wenigen Auserwählten bekannt war. In einer Schwarz-Weiss-Foto-Serie hielt Duncan beispielsweise die beson­dere  Beziehung von Picasso zu Duncans Dackel  Lump fest: "Was zwischen den beiden war? Sie waren seelenverwandt", sagt Duncan. "Picasso hatte viele Hunde, aber keinen nahm er in den Arm ‑ außer Lump. Und Lump betete ihn an." Lump starb am 29. März 1973. Picasso folgte ihm zehn Tage später. (pt)

Ausstellungs-Tipp:
WestLicht. Schauplatz für Fotografie
David Douglas Duncans feinfühliger Einblick in Picassos Leben und Schaffen
4. Dezember 2007 bis 27. Jänner 2008

Link-Tipp:
Westlicht