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ok-biennale-linz010"Die besten Witze kommen von den Juden, und die, die nicht von Juden stammen, sind einfach nicht komisch. Humor hat für mich also nichts mit 'Witze erzählen' zu tun, also das Ironische, das die Deutschen so gut beherrschen und mit Humor verwechseln. Humor ist ein Lebensweg und hat sehr viel mit Toleranz zu tun. Er ist relativierend, und natürlich spielt immer das 'Prinzip Hoffnung' eine Rolle, er ist ein Überlebensweg oder Rettungsweg, manchmal ist er die Heiterkeit der Verzweiflung. Im jüdischen Witz ist die Katastrophe verträglicher, damit man sie ertragen kann." Sagte einst George Tabori, der mit "Mein Kampf" ein Stück Theatergeschichte schrieb. Regisseur Urs Odermatt traute sich an diesen nicht gerade einfach verfilmbaren Stoff heran, der bei der diesjährigen Diagonale zu sehen war und mittlerweile auch im normalen Kinobetrieb zu sehen ist. Bei der Diagonale bot sich die Möglichkeit eines Interviews mit Odermatt und mit dem Hauptdarsteller Tom Schilling. Eine Gelegenheit, die natürlich nicht versäumt werden durfte. Und überhaupt: Die Diagonale begann mit dem Eröffnungsfilm "Der Kameramörder" zwar überraschend schwach, bot dafür in Folge eine hervorragende Auswahl heimischer Filmkunst. Weitere Interviews folgen.
Ergeben hat sich nicht nur der Diagonale-Schwerpunkt, sondern auch einige Termine im Porgy und Bess, allen voran das herausragende Konzertereignis von und mit Solveig Slettahjell Slow Motion Orchestra. Die Norwegerin stellte im Porgy ihr neues Album Tarpan Seasons vor. Muss man einfach kennen - und auch mit ihr übrigens hatte ich das Vergnügen ein Interview zu führen. Demnächst nachzuhören. Die US-Korrespondentin von Kulturwoche.at, Denise Riedlinger, hatte wiederum das Vergnügen Suzanne Vega bei der Arbeit zu hören, und nach Linz begab sich schließlich unsere Kunstexpertin Nela Eggenberger, die eben dort die Biennale Cuvée 10 besuchte. Das alles ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was der österliche Kulturbrief bietet.

Die Redaktion wünscht somit frohe Ostern und eine gute Kulturwoche. (Manfred Horak; 1.4.2010)