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Das Avunkulat

"Opfer der Banalisierung des Musikangebots in den Medien", so kann man es im Tutzinger Appell zum Umgang mit dem Lied in Deutschland nachlesen, "sind vor allem deutschsprachige Musikerinnen und Musiker. Auch wenn ein von Quoten unabhängiges Phänomen konstatiert werden kann: Deutsch zu singen kommt zunehmend in Mode." Nun, dieser Tutzinger Appell wurde zwar bereits Anfang 2006 verfasst, gilt aber erstens noch immer und – zweitens – langsam aber doch auch vermehrt und mit steigender Qualität in Österreich. Im Tutzinger Appell heißt es auch: "Es hält sich hartnäckig in dieser Kulturnation das Gerücht, nichts wäre schändlicher, als den Hörer/Leser/Betrachter zu überfordern. Die Soziologen und Effizienzprediger, die keiner anderen Gewissheit auf Erden so vertrauen wie einfachen, abzählbaren Mehrheiten und sich damit auf der Seite der Wahrheit glauben, haben den Kunst- und Kulturbetrieb in einen großen Supermarkt verwandelt: Schnäppchen, wohin das Auge sehen kann. 'Geiz ist geil' - eben auch in geistiger Hinsicht." Und, schließlich: "Es geht um Qualität und um die Gewissheit, dass diese belohnt wird. Letztendlich ist die Musiklandschaft in Europa Spiegel gesellschaftlicher und kultureller Identität." Ob hier nun in gewisser Weise auch "das Vorrecht des Bruders der Mutter eines Kindes gegenüber dessen Vater in mutterrechtlichen Kulturen" gemeint ist, sei freilich dahingestellt. Apropos Avunkulat: Dass deutschsprachige Musik aus Österreich in Deutschland auch dann wahrgenommen wird, wenn kein Major-Label und kein Öffentlich-Rechtlicher Sender dahinter steckt, bewies in den letzten Monaten Leo Lukas mit dem Lied Sehr geehrter Islam aus dem Album Lebenslänglich, und aktuell beweisen es Broadlahn mit Landfunk heute: Das Avunkulat (Onkelkunde u. a.) aus dem Album …vom Rand der Welt (Extraplatte) und Hannes Löschel mit Lied aus Fragen aus dem Album Herz.Bruch.Stück (Loewenhertz/Extraplatte). Ansonsten gilt wie immer: Viel Spaß beim Schmökern! (Manfred Horak)

Tipps der Woche
Kunst am Hügel

In der Villa Gugging beim Art/Brut Center Maria Gugging (NÖ) finden am 16. und 17. August im Rahmen des Industrieviertelfestival NÖ zwei außergewöhnliche Konzertabende statt. Am 16. 8. begeben sich erstmals und einmalig die fünf Musikerinnen Clementine Gasser, Pia Palme, Cornelia Pesendorfer, Petra Stump, Mia Zabelka auf eine gemeinsame Bühne, um "neue Soundwelten zu generieren". Am 17. 8. heißt es "Leinwand frei!" für Live-Musik von Klaus Gesing zu Samuel Becketts Stummfilm "Film" sowie für das melodramatische Jukebox-Kino von und mit Stephanie Lang (siehe Foto) und Karl Wozek. (Siehe auch Gewinnspiel und Interview mit Mia Zabelka.)

World Music-Treffen 2007
am 18. August im Filmhof Wein4tel. (Siehe auch Bericht.)

Seven sins. Vom Sündigen. Im Bunker.
Zum Beispiel am 19. August im Theater im Bunker in Mödling. (Siehe auch Live-Kritik)

Anmerkung zum Selbsteintrag in der Terminvorschau:
Nachdem es immer wieder einige Probleme gab Termine selbst einzutragen, wurden diese nun – egal mit welchem Browser Sie im Netz unterwegs sind - hoffentlich endgültig gelöst. Einfach im Menüfeld "Terminvorschau" auf "Termine melden" klicken – der Rest sollte selbst erklärend sein. Sollten wider Erwarten weiterhin Probleme auftauchen bitte um Nachricht an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Terminvorschau ist eine Kooperation zwischen IG Freie Theater, Kulturserver.de und Kulturwoche.at.