Die Schöne (Bella) liebt den Blassen (Edward). Der liebt sie auch, verlässt sie aber aus Angst sie zu verletzen. Als Lückenbüßer bietet sich Sunnyboy (Jacob) an. Der der Schönen zwar das Leben retten darf, aber trotzdem mit freundschaftlichen Worten abgespeist wird. Die Schöne rettet dafür den Blassen. Die Liebenden sind wieder vereint. Sunnyboy wird schon irgendwie damit fertig werden. Etwas unglaubwürdig, die Schöne flüstert ihm zum Abschied: "Ich liebe dich".

Jacob: Am I not the right kind of monster for you?

In einer ganz normalen Kleinstadt findet Bella ausgerechnet zu den zwei Jungs, die etwas anders sind. Der Umgang mit den Vampiren ist durch ihre Liebe zu Edward schon selbstverständlich. Die Sache mit den Werwölfen ist neu. Auch für die Werwölfe selbst, die sich nur dann in solche verwandeln, wenn die Städter von Vampiren bedroht werden. Das ist nicht die Tierbluttrinker-Familie Cullen, sondern Victoria, die sich an Edward rächen möchte und Bella töten. Also ein wenig Computer-Action mit den Bösewichtern.

Große Gefühle wie bei Romeo und Julia

Ansonsten dreht sich der Film ausschließlich um die großen Gefühle von Bella in Nahaufnahme. Inneres Leiden auf der Leinwand ohne Peinlichkeit darzustellen ist eine der größten Herausforderungen an ein Filmteam. Kristen Stewarts Schauspieltalent offenbart sich hier mit der emotionalen Bandbreite von Tom Cruise. Wobei Tom Cruise meist in der Nähe von atemberaubenden Actionszenen zum Einsatz kommt und gelegentlich witzige Textzeilen sprechen darf. Über Robert Pattinson (Edward) kann man sagen, dass er gut aussieht. Was auch auf Taylor Lautner (Jacob) zutrifft, der die meiste Zeit sein unbekümmertes Zahnpastawerbungslächeln mit nacktem Oberkörper präsentieren darf. Mit dabei ist auch Michael Sheen als Anführer der Volturi, so etwas wie alter Adel in der Vampirwelt.

Regie führte bei der Fortsetzung von "Twilight" Chris Weitz, der zuletzt in wunderbarer Weise die phantastische Parallelwelt aus "Der goldene Kompass" auf die Leinwand gebracht hat. Was ihm hier trotz enger Zusammenarbeit mit der Autorin Stephanie Meyer nicht gelungen ist. Die Dialoge sind über weite Strecken weder unterhaltsam noch geistreich. Die Spezialeffekte wirken für das Budget lausig und das Setting uninspiriert lahm, die Überlänge gibt dann den Rest. (Text: Christine Koblitz; Fotos: © 2009 Concorde Filmverleih GmbH)