Er ist da! Der perfekte Soundtrack für Kaufhaus-Fahrstühle, Fitness-Center, Grill-Partys sowie alle sonstigen Tätigkeiten, die in diesem Jahr im Hintergrund unauffällige Musik benötigen.

Aber auch für all jene, die schon sehnsüchtig auf die nächste Veröffentlichung von Norah Jones warten, ist das selbst betitelte Debüt der 26-jährigen Britin Corinne Bailey Rae die richtige Zwischendurch-CD. Hier hören Sie Fliessband-Soul, gerade mit so viel Persönlichkeit versehen, um den Wunsch, den Auswurf-Knopf am CD-Player zu betätigen, sanft zu unterdrücken. Kaum zu glauben, dass die Stimme von CBR in diversen UK-Gazetten mit der legendären Jazz-Diva Billie Holiday verglichen wurde - hier scheint jemand entweder die einzigartige Stimme der Lady Day noch nie gehört zu haben oder einfach einem gewieften PR-Gag aufzusitzen. Corinne Bailey Rae verfügt zwar über eine angenehme, aber keineswegs außergewöhnliche Stimme, die höchstens Erinnerungen an andere Format-Radio Sirenen der letzten Jahre weckt. Gar nicht zu reden von der keimfreien Produktion, ohne jede Ecke und Kante, die auch gut in die unseligen achtziger Jahre gepasst hätte. Ja, natürlich wird es auch eine dazugehörige Live-Tournee geben: Sollten Sie also schon länger einen alten Freund treffen wollen, um mit Ihm beim einem Glas Rotwein ein gutes Gespräch zu führen, dann gehen Sie doch zu einem Konzert von Corinne Bailey Rae. Zuhören ist Nebensache, ein bisschen mitwippen, und in den Pausen klatschen reicht, dann fallen Sie garantiert nicht auf. Durchschnittliche Sängerin, schwache Platte. (Robert Fischer)

Musik: @@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: EMI (2006)