Obwohl das Wiener Film-Festival traditionell erst im Oktober von sich reden macht, findet bereits im April 2006 ein Konzert der „Viennale-Specials“-Reihe statt.

Dabei kommt es zu einer spannenden Begegnung: Avantgarde-Ausnahme-Gitarrist Bill Frisell und sein 858 Quartet werden im Gartenbaukino Stummfilme von Buster Keaton, Keisuki Sasaki und Bill Morrrison mit Live-Musik begleiten.
Frisell, der wegen seiner genre-übergreifenden Virtuosität schon seit zwei Jahrzehnten eine Sonderstellung in der Jazz- und Pop-Szene genießt, und im Laufe seiner Karriere u.a. schon mit so unterschiedlichen Künstlern wie Elvis Costello, Loudon Wainwright III, Vic Chesnutt, Jerry Douglas, Ginger Baker oder John Zorn zusammengearbeitet hat, kommt mit einem ungewöhnlichen Ensemble nach Wien. Mit dem 858 Quartet, dem Jenny Scheinmann (Violine), Hank Roberts (Cello) und Eyvind Kang (Bratsche) angehören, hat Bill Frisell, der auch schon für mehrere Filme Soundtracks eingespielt hat, zuletzt eine viel beachtete CD veröffentlicht, auf der assoziative Kompositionen zu Gemälden des Künstlers Gerhard Richter zu hören sind.
Nun präsentiert Kino-Fan Bill Frisell mit dem Quartett in Wien eine rare Live-Performance zu vier ausgewählten Stummfilm-Klassikern, darunter zwei frühe Buster Keaton-Streifen („One Week“, „High Sign“), eine eben rekonstruierte Rarität des japanischen Stummfilm-Kinos („Bombshell Bride“), sowie die Found Footage-Arbeit „The Mesmerist“ von James Morrison. Pflichttermin für alle Cineasten, und solche, die es noch werden wollen! (Robert Fischer)

Link-Tipps:
www.viennale.at
www.billfriselll.com