Eine gelungene Momentaufnahme, die sehr gut die Entwicklung der Band aufzeigt, veröffentlicht Willi Resetarits und sein Stubnblues mit dem vorliegenden Live-Album "16 Liada fia olle und 3 Gedichta fia d Moni".

"Ich habe jetzt noch einen Zwanziger-Ziegel Musik vor mir, keine Ahnung wie die werden wird, aber ich freue mich schon drauf", hat Willi Resetarits 2003 im Abschiedsjahr von seinem Alter Ego Kurt Ostbahn in einem Interview weise voraus gesagt und er sollte recht behalten. Die Erfolgsbilanz seiner neuen Band Stubnblues anno 2010 kann sich jedenfalls sehen lassen. Neben drei erfolgreichen CDs, die ohne Hilfe einer großen Plattenfirma produziert und promoted wurden, und sich trotzdem wie die sprichwörtlich warmen Semmeln verkauften, kann auch der Tournee-Fahrplan in letzter Zeit mit exotischen Stationen wie den USA oder der Türkei aufwarten. Dass die Konzerte in Österreich zumeist ausverkauft sind, versteht sich ja von selbst. Der ideale Zeitpunkt, um mit einer Live-CD eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen.

"16 Liada fia olle..." wurde bei zwei Konzerten Anfang Mai 2010 in Salzburg mitgeschnitten, neben Willi Resetarits und den Bandmusikern Stefan Schubert (voc/guit), Klaus Kircher (voc/bass), Peter Angerer (voc/drums), Christian Wegscheider (voc/piano) sowie Chris Haitzmann und Herbert Berger (Blasinstrumente) sind als Gäste Ernst Molden und das String-Quartett String Fizz zu hören. Entgegen den Anfängen des Stubenblues-Projekts, als der Mangel an eigenem Material noch mit jeder Menge Covers kompensiert wurde, besteht "16 Liada fia olle..." fast ausschließlich aus eigenen Stücken. Zusätzlich sind einige Bearbeitungen von H.C. Artmann-Gedichten auf der CD zu finden (von dessen Werk sich der Stubnblues ja schon seit längerer Zeit gerne inspirieren lässt) und auch der alte Wienerlied-Klassiker "A schräge Wies'n am Donaukanal", bekannt u.a. von Heinz Conrads, kommt zum Einsatz. Doch der heimliche Höhepunkt der CD kommt von Ernst Molden. Mit der Hammerschmidgossn hat er eine wienerische Underdog-Hymne verfasst, die ein wenig an Bruce Springsteen erinnert und auch gut in das Repertoire von Kurt Ostbahn gepasst hätte. Alles in allem ist die CD "16 Liada fia olle..." ein gelungener Schnappschuss, der schön dokumentiert, wie toll sich der Stubnblues samt seinen Akteuren in den letzten Jahren in allen Belangen weiter entwickelt hat. Wenn es so weitergeht, braucht man sich um die nächsten zehn, zwanzig Jahre der Band keine Sorgen machen. (Robert Fischer)

CD-Tipp:
Willi Resetarits & Stubenblues: 16 Liada fia olle und 3 Gedichta fia d Moni
Musik: @@@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: nu a sattele Records/Eigenvertrieb (2010)