Nach längerer Schaffenspause gibt es wieder Neues von Österreichs Aushängeschild für Reggae: Iriepathie und ihr Album "Runde 3". Ein Album, das sowohl inhaltlich, textlich, als auch metaphorisch dem Boxen gewidmet ist. Der Boxkampf - stellvertretend für das Leben - steht für eine unaufhörliche Probe an Ausdauer und Durchhaltevermögen, eine Abfolge von Höhen und Tiefen, Fallen und Wiederaufstehen. So singt das Geschwisterpaar von zu vielen Kämpfen, die wir noch überstehen müssen ("Loslassen"), davon, dass man noch lebt, solang man leiden kann und spürt, was das Herz berührt ("Ich Lebe Noch") und davon, dass das Leben ein Test ist und uns oft hart rannimmt ("Hör Nicht Auf"). Doch  Sätze wie "Denk positiv/ Lass das Schlechte nicht an dich ran und die Kraft, die in dir liegt/ Liebe dich für was du bist und du wirst sehen, du wirst geliebt" ("Denk Positiv") geben auf diesem von Schmerz, Leid und Kampf geprägten Album wieder Hoffnung.

Hoffnung gaben die beiden Köpfe von Iriepathie auch den Kindern des SOS-Kinderdorfes in Barret Town, Jamaica. Nachdem die Tiroler Musiker bei ihrer Dankesrede des 2006 gewonnenen Amadeus-Awards (Best Alternative Act) versprachen, der Insel ihrer Musikwurzeln etwas zurückzugeben, spendeten sie den elternlosen Kindern 2010 ein komplett eingerichtetes Tonstudio. Mit Studios kennen sie sich ja aus, die beiden Producer: haben sie nicht nur die komplette "Runde 3" mit ihrem eigenen Label Irievibration Records aufgenommen, sondern auch internationale Reggaegrößen wie Antony B., Sizzla und Gentleman in ihrem Wiener Studio produziert. Ihre tiefe Zuneigung und Dankbarkeit zu Jamaica lässt sich nicht nur darin begründen, dass es als Mutterland von Bob Marley und Reggae zählt. Seit Jahren besuchen Professa und Syrix ihren dort ansässigen Onkel, spielen Gigs auf bekannten Reggae-Bühnen und kennen den jamaikanischen Reggae als Szene und Lebensphilosophie. So schaffen sie es gekonnt einen Hauch Jamaica nach Österreich zu bringen: in Form von Musik, Rhythmen und Vibes.

"Runde 3" ist ein gemütliches Album, das Laune auf Sonne, Meer und Strand macht, einen bestärkt seinen eigenen Weg zu gehen, egal wie hart er ist und definitiv Neugier erweckt für Live-Auftritte. (Nathalie Wessely)