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heilige_erwin

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Eichborn Lido (2006)
Gelesen von Hugo Egon Balder
1 CD, ca. 83 Minuten

 

„Eine Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln“ lautet der Untertitel zu „Der heilige Erwin“, das sich als köstliche Unterhaltung herausstellt und, wie es umgangssprachlich gerne heißt, zum Schießen komisch ist. Hugo Egon Balder liest aus dem feinen Buch vor, und er liest sehr gut, versteht das trockene ins lachhafte zu bringen, den Humor explizit hervorzuschälen und strapaziert schon auch mal seine Stimmbänder ins Reich der mehrfachen Personalbesetzung. Die Geschichte selbst besticht durch die intelligente wie höchst originelle Handlung. Gott will nach längerer Zeit (immerhin das erste Mal seit 2000 Jahren) wieder mal auf der Erde nachschauen, ob eh alles paletti ist – und wird zunächst mal natürlich ordentlich enttäuscht. Köln nämlich samt Weihnachtsmarkt hält nämlich nicht das, was Gott sich erwartet. Zudem schlüpft Gott in den Körper eines Obdachlosen – Erwin – und lernt so gleich auch manche Unbarmherzigkeiten kennen und dass Hilfsbereitschaft ein einsames Wort ist. Die Autorin schuf mit diesem Buch einen zukünftigen Weihnachtsklassiker, das auch mit Balder als Vorleser überzeugt. (Manfred Horak)