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catherine_sampson_kleinManche Aufregungen müssen einem im Leben nicht unbedingt widerfahren, da ist's wahrlich besser ein meinetwegen fades Leben zu führen.

Lebte Alfred Hitchcock noch, er hätte wahrlich seine Freude den Thriller „In einer hellen Sommernacht“ von Catherine Sampson zu verfilmen, denn was die Autorin an Spannung entknäuelt, aufrollt und auspackt ist umwerfend, böse und intrigant wie nur was und die Hauptfigur, Robin Ballantyne, ist einfach arm dran. Das beginnt gleich zu Beginn des Buchs als ihre Nachbarin, eine beliebte Politikerin, aus dem Fenster stürzt und Robin sich die Fragen stellt ob es tatsächlich Selbstmord war und warum sie in des Nachbarin Tagebuch auftaucht obwohl sie einander nie persönlich kannten. Mit diesen Fragen beginnt auch schon die ganze Malaise. Die alleinerziehende Mutter versteht mit Fortdauer der Story, in der sie sich zunehmend mieser fühlt, gar nichts mehr und der Leser darf mit ihr mitfiebern, mitbangen und (freilich völlig nutzlose) Ratschläge geben, denn als Leser ist man der Protagonistin immer eine Nasenspitze voraus. Die Autorin ist dadurch zwar keine Expertin die Auflösung bis zum Schluss hinauszuzögern, Sampson deklariert sich dafür mit dem Roman als Expertin für hochwertige Thrillerzeugung. (Manfred Horak)

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Kindler, 2004
384 S., gebunden
ISBN 3 463 40453 2