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ahrens_renate_hellomarie

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rororo Rotfuchs (2007)
122 Seiten, broschiert
Illustrationen: Jan Lieffering
deutsch-englisch
Altersempfehlung: 8+
ISBN-978-3-499-21410 3

Selten hatte ich ein Kinderbuch in der Hand, das derart einfach und zugleich komplex wirkt. Hello Marie – alles okay? Eine deutsch-englische Freundschaftsgeschichte ist ein Paradebeispiel für gelungene Kinderliteratur, in der Humor, soziale Probleme und das Erlernen von Sprachen auf kongeniale Weise verbunden wird.

What’s your name?

Die Geschichte beginnt in einer Hamburger Volksschule, in der Claire, ein Mädchen aus Irland, ihren ersten Schultag erlebt. Sie spricht ausschließlich Englisch und ist dementsprechend verunsichert, als sie der gesamten Klasse vorgestellt wird und recht unvermittelt das gackernde Lachen von Alex zu hören bekommt. Marie geniert sich für ihren seltsamen Mitschüler und ist froh, dass Lehrer Kruse Claire zu ihrem Tisch führt. – Der erste Schritt für eine außergewöhnliche Freundschaft ist gesetzt. Spielerisch und ohne Berührungängste lernen die beiden Mädchen voneinander und unterhalten sich in beiden Sprachen. Renate Ahrens gelingt es, die englischen Sätze so einzubauen, dass aus dem Zusammenhang der Sinn verstehbar wird und der Spaß, den die beiden an ihrem gegenseitigen ‚Sprachkurs’ haben, nachvollziehbar bleibt. Kinder lernen spielend – Marie und Claire zeigen es vor und stecken auch die MitschülerInnen an.

A thief in our class!

Aber die Idylle ist getrübt. Es kommt zu mehreren Diebstählen in der Klasse, bei denen diverse Geldbörsen verschwinden. Lehrer Kruse und die Kinder sind ratlos. Alex, der Außenseiter, beschuldigt Claire, was diese entrüstet zurück weist. Alex muss sich bei ihr entschuldigen. Erst als Alex alle Kinder seiner Klasse zu einem Geburtstagsfest einlädt, wird klar, warum er immer den seltsamen Clown spielt und anderen sogar Süßigkeiten schenkt, damit sie mit ihm spielen. Dieser Bub leidet unter der Trennung seiner Eltern, was den materiellen Reichtum, in dem er lebt, nicht aufwiegen kann. Aber das Fest bringt eine neue frische Dynamik in die ziemlich heterogene Klasse, in der reichere Kinder neben Kindern aus armen Familien sitzen.

Happy end?

Als schließlich der wahre Dieb ausgeforscht wird, nämlich Alex, schmieden die Klasse und Herr Kruse einen außergewöhnlichen Plan. Sie wollen Alex nicht fallen lassen. Auch hier beweist Renate Ahrens ein Fingerspitzengefühl, das seinesgleichen sucht. – Und im geheimen möchte man nach dieser Lektüre auch gerne in diese Klasse gehen. (Evelyn Blumenau)