Was haben Koos aus Holland, Kalam aus Indien, Roberto Carlos aus Brasilien, Tim aus Dänemark und Milana aus Tschetschenien gemeinsam? Sie alle sind kleine Heldinnen und Helden in außergewöhnlichen Kinofilmen (für Kinder von 4 bis 14) aus der ganzen Welt.
|
15 international ausgezeichnete Filme aus aller Welt belegen die Vielfalt der Produktionen für Kinder, geben Einblicke in fremde Kulturen und zeigen, was Kinder in fernen Ländern beschäftigt und bewegt. Der Schwerpunkt bei der Filmauswahl des 22. Internationalen Kinderfilmfestivals Wien liegt auf zeitgenössischen Filmen abseits des Mainstreams, die für Kinder relevante Themen behandeln - so unterschiedlich diese auf Grund der Herkunftsländer auch sind. Ob im Eröffnungsfilm MEIN FREUND KNERTEN (Norwegen 2009), ob THE INDIAN (Niederlande 2009, Ineke Houtman), THE STORY OF ME (Brasilien 2009, Luiz Villaca), I AM KALAM (Indien 2009, Nila Madhab Panda) oder ZOOMERNE (Dänemark 2009 Christian E. Christiansen) - es sind immer Kinder, die im Mittelpunkt der Handlung stehen. Erzählt wird dabei stets aus ihrer Perspektive - gelegentlich mit prominenter erwachsener Unterstützung: Etwa wenn der brillante Bruno Ganz in der Schweizer Produktion VITUS als einfühlsamer Großvater das große Geheimnis seines Enkels teilt oder Julika Jenkins in der Rolle der ehrgeizigen Mutter (siehe auch Filmkritik bzw. Interview mit Julika Jenkins). Oder Valeria Bruni-Tedeschi, die als engagierte Mutter in LES MAINS EN L'AIR mit der Thematik der Abschiebung von bestens integrierten Migrantenkindern konfrontiert ist. Eine Filmvorführung wie ein Museumsbesuch verspricht wiederum der japanische Spielfilm UMARETE WA MITA KEREDO: Yasujiro Ozus Stummfilm aus dem Jahr 1932 führt zurück in die Anfangszeit des japanischen Films. Ozu verwendete Bildfolgen und Perspektiven, die damals noch vollkommen neu waren, und formte daraus einen äußerst unterhaltsamen Kinderfilm. Die Filme des Festivals werden vorzugsweise in Originalsprache gezeigt und live deutsch eingesprochen. So weckt das Festivalprogramm das Interesse für fremde Kulturen und Sprachen und arbeitet ebenso unaufdringlich dem Eindruck entgegen, alle Filme würden automatisch in deutscher Sprache gedreht werden. (pt/mh)
|
|
Festival-Tipp:
