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nine-2010Unter der Regie des renommierten Choreografen Bob Marshall ("Chicago") zeigt die erste Liga der Hollywood-Ladies schönes Bein und soliden Gesang im Retrolook. Penélope Cruz, Marion Cotillard, Nicole Kidman, Judi Dench, Sophia Loren, Kate Hudson und Stacy 'Fergie' Ferguson wirbeln um Daniel Day-Lewis als ausgebrannten Filmemacher in der Verfilmung eines Musicals zu einem Film über das Filmemachen.


 

 

Am Anfang dieser Reihe steht Fellinis "8 1/2" aus dem Jahr 1963. Am Broadway zählte Maury Yeston für die Musik eine halbe Nummer dazu - "Nine". Die Uraufführung räumte 1982 fünf Tony Awards ab. Das Drehbuch 2009 schrieb der leider schon verstorbene Anthony Minghella. Nur vier von 30 Nominierungen wurden bisher gewonnen. Auch für die Academy Awards wird es kaum reichen. Woran liegt das?

"It must be so exhausting, inventing your own life all the time." (Luisa)

Guido Contini (Daniel Day-Lewis) fehlt die zündende Idee für seinen nächsten Film. Mit der Unterstützung seines Produzenten flunkert er sich durch die erste Pressekonferenz. Nach zwei Flops muß das nächste Projekt ein Erfolg werden. Nur wie? Während er in den Cinecittà-Studios (in denen tatsächlich gedreht wurde) vor sich hingrübelt, erscheinen ihm die Frauen seines Lebens. Eine Erscheinung ist aber keine Idee. Also flüchtet er in ein schickes Hotel auf dem Land, wo sich nach und nach alle einfinden. An den Geburtstag seiner Ehefrau Luisa (Marion Cotillard) muss ihn erst die Kostümbildnerin Lili (Judi Dench) erinnern. Die Nummer der Geliebten Carla (Penélope Cruz atemberaubend mit "A call from the Vatican") hingegen hat er im Kopf. Sie hat die Heimlichtuerei um ihr Verhältnis satt und setzt seiner schöpferischen die Ehekrise noch drauf.  Vogue-Journalistin Stephanie (Kate Hudson) könnte jetzt die lachende Dritte sein ("Cinema Italiano"), doch Contini ist wirklich am Ende. Da nützt auch die Flucht in seine Kindheit als 8 ½ Jähriger nichts (Fergies verführerisches Sand-Tambourin - "Be Italian"). Zurück in Rom holt ihn seine Muse Claudia (Nicole Kidman) auf den Boden der Tatsachen zurück. Luisa kann ihm auch nichts mehr geben. Er hat ihr schon alles genommen.

"Thank you for reminding me that I am not special" (Luisa)

Solchermaßen konfrontiert mit der Wahrheit über sich selbst, muß Contini die Dreharbeiten absagen. Er zieht sich zwei Jahre zurück, denkt an seine Mutter (Sophia Loren) und seine Frau, die er zurückgewinnen möchte. Doch die hat schon ein neues Glück gefunden. Die Bilder sind schön, die Lieder gut in Szene gesetzt, die Schauspieler allesamt glaubwürdig und gut aussehend. Heraus sticht diejenige, von der man es vielleicht am wenigsten erwartet - Fergie. Da erwacht für ein paar Minuten das Flair des italienischen Films der 1960er Jahre. Für die Filmadaption hat Maurice Yeston sogar drei neue Lieder geschrieben. Doch im Ohr bleibt vor allem die schon bekannte Ballade "Unusual Way", hier von Nicole Kidman interpretiert. Während eine Musicalnummer auf die Nächste folgt, schwindet die Hoffnung auf eine dramatische Wendung oder gar ein Happy-End. (Text: Christine Koblitz; Fotos: Central Filmverleih)

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Film-Infos:

NINE
Bewertung:@@@
USA, 118 Minuten
Verleih: Central Filmverleih / Constantin Film
Kinostart: 25. Februar 2010

Regie: ROB MARSHALL
Choreografie: ROB MARSHALL & JOHN DELUCA
Drehbuch: MICHAEL TOLKIN Und ANTHONY MINGHELLA
Kamera: DION BEEBE
Schnitt: CLAIRE SIMPSON Und WYATT SMITH
Produktionsdesign: JOHN MYHRE
Kostümbild: COLLEEN ATWOOD
Songs & Musik: MAURY YESTON

Mit: Daniel Day-Lewis, Penélope Cruz, Marion Cotillard, Nicole Kidman, Judi Dench, Sophia Loren, Kate Hudson, Stacy Ferguson, Peter King, Matt Sullivan, Jim Greenhorn