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loose_fur_born_again_in_the_usaMusik: @@@
Klang: @@@@

Label/Vertrieb: Drag City/Trost Records (2006)
 

Jeff Tweedy scheint ja wirklich ein Workaholic zu sein. Neben den laufenden Aktivitäten mit seiner Hauptband Wilco, Solo-Auftritten in den U.S.A. und Europa, erscheint nun ein neues Album seines Nebenprojekts Loose Fur (und auch eine neue Golden Smog-CD soll es bald geben).

Zur Erinnerung: Loose Fur ist Tweedy’s lose „Super Group“ mit dem tollen Drummer Glen Kotche sowie dem gefragten Produzenten und Multi-Instrumentalisten Jim O’Rourke, der auch bei Sonic Youth werkt. „Born Again In The USA“ ist das zweite Werk des Trios, das selbst betitelte Debüt von Loose Fur erschien 2003. Diese Platte konnte damals die hohen Erwartungen kaum erfüllen, doch mit der neuen CD ist Loose Fur eine besser ausbalancierte Produktion gelungen. Immer noch ist der Spaß zu spüren, den die drei Musiker miteinander haben, aber während man auf dem Debütalbum noch oft das Gefühl hatte, einer langen Jam-Session beizuwohnen, stehen hier fertig arrangierte Songs der Songwriter der Gruppe im Vordergrund. Sicher, es gibt immer noch kleine, gemeine Noise-Rock-Attacken a la Sonic Youth, doch eine bittersüße Soft Rock-Ballade wie „Answers To Your Questions“ von Jim O’Rourke erinnert eher an Nick Drake oder Harry Nilsson.
Dafür hat Jeff Tweedy wieder ein paar quirlige Pop-Songs mit Widerhaken im Gepäck („Hey Chicken“), die sich bestimmt auch auf einer regulären Wilco-LP gut machen würden. Trotz mancher Schwachstellen ist dieses Album eine würdige Visitenkarte für drei wichtige Kreativ-Köpfe der amerikanischen alternativen Rock-Szene. (Robert Fischer)