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kunze_das_originalMusik: @
Klang: @@@@

Label/Vertrieb: Sony BMG (2005)
 

"Das Leben ist nicht grausam/das Leben ist nicht zart/das Leben ist gedankenlos/reine Gegenwart", singt Heinz Rudolf Kunze zu Beginn des Album "Das Original", das leider nur mit platten Arrangements aufwarten kann, und zu einem Großteil ins schlagerpeinliche abdriftet. Dieses Grauen wird bereits im zitierten ersten Lied namens "Immer für dich da (1)" in aller Unbarmherzigkeit sichtbar. Dass im nachfolgenden "Mein wahres Gesicht" Gitarrenströme das Lied untermauern ist denn auch nur eine Kaschierung und dient lediglich zur Täuschung und Tarnung. Dazu kommen pseudointellektuelle Texte mit Textzeilen wie "In Gottes Menschentierversuch/sind tausend Jahre nur ein Tag/doch einer führt das Protokoll/Franz Kafka/das Rätsel aus Prag", oder er bereichert seine Lieder mit trügerischen Textfetzen, die er von Liedern wie Dylans "All along the Watchtower" übernommen hat, in dem er singt "Hier muß doch irgendwo/AUSGANG stehn/sagt der Clown zum Frauentyp...". 14 Lieder, die, mit Ausnahme von "Im Sarg" und - zumindest bis zum Refrain - "Das Blaue vom Himmel", vor nichtssagender Perfektion und Leidenschaftslosigkeit daherkommen, sind ein Dutzend zu viel. Dutzendware eben.
"Ich könnte heulen/tief aus dem Unterbauch/und im Vertrauen/ganz im Vertrauen/jawohl ich tu es auch", heißt es in "Mein wahres Gesicht", und viel mehr gibt es zu diesem Album auch tatsächlich nicht zu schreiben. (Manfred Horak)