bakken_is_that_you_cdcoverRebekka Bakken ist hübsch und sexy, Rebekka Bakken kann auch gut singen. Beides hat seine Reize, Aug und Ohr werden angesprochen, was also ergibt die optisch-akustische Kombination? Vordergründig ergibt die angesprochene Kombination eine CD mit netten Liedern und ein Booklet mit netten Bildern.

Ehe wir nun zum Hintergründigen kommen machen wir aber noch einen Abstecher zum Grundsätzlichen. Rebekka Bakken ist eine hervorragende Sängerin, eine wunderbare Interpretin von jazzigen Songs und ihre CDs wurden bis dato nicht zu Unrecht in den Himmel gelobt. Sie erspürte mit ihren gefühlvollen Interpretationen mehr als den herrschenden Zeitgeist, sie konnte den Graben der musikalischen Gefälligkeit mit Leichtigkeit überbrücken. Diese Brücke scheint sie abgebrochen zu haben oder sie wurde von dem reißenden Strom der sie überrollenden Bekanntheit hinweg gerissen und nun treibt Rebekka Bakken hilf- und wehrlos im Fluss des Mainstreams. Noch sind die Tunes der neuen CD nicht 100 Prozent Ö3-kompatibel, aber es ist zu befürchten, dass, was noch nicht ist ja noch werden kann!

Der Übergang vom Hinter- zum Vordergründigen war nun ein schleichender und ehe ich die Flucht in Plattitüden antrete und auch noch behaupte es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird, pirschen wir uns an die Sachlichkeit ran. "Is that you?" ist eine CD mit schönen Popsongs, Rebekka Bakken hat eine schöne Stimme und sie versteht es auch, gute Popsongs zu schreiben. Das Wording verbirgt so manchen Witz, bisweilen kommt es schelmisch rüber, allein die Namensgebende Titelnummer kann schon mit einem Augenzwinkern verstanden werden. Ist sie es? Ist sie es wirklich? Wollte sie schon immer schöne Popsongs machen und wurde nur von den diversen Umständen in den jazzigen Bereich abgedrängt? Outet Rebekka Bakken sich mit dieser CD und wenn ja, warum erst jetzt? Nehmen wir die Beste aller denkbaren Möglichkeiten an und billigen wir ihr zu, dass es eben ist wie es ist. Gehen wir davon aus, dass sie schon immer machen wollte was sie jetzt macht und dass sie es Ernst meint. Wenn dem nämlich so ist steht Rebekka Bakken eine durchaus große Karriere ins Haus - nur eben nicht als Jazzsängerin.
Tja, trotz ernsthaft versuchter Sachlichkeit meinerseits eröffnen sich also wieder eine Menge Fragen die ich, so Leid es mit tut, nur stellen aber nicht beantworten kann. (Alfred Krondraf)

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Musik: @@
Klang: @@@@@
Label/Vertrieb: Universal Austria (2005)