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attwenger-fluxNach "Most", "Pflug", "Luft", "Song", "Sun", "Dog" hier nun also der 7. Streich vom Duo Attwenger. "Flux", so der Titel des Albums, reiht sich dabei mühelos in den Attwengerschen Musikkosmos ein.

 

"Und wos mia ois erlebm vo dem brauchma goa ned redn, owa ans is ma kloa you are shakin my brain", werden wir gleich im Eröffnungslied auf das was noch folgen sollte bestens eingestimmt. Dass Markus Binder und Hans Peter Falkner noch immer und schon wieder derart energiereich powern is voi supa und erstaunlich gleichermaßen, irgendwie halt. "Flux" macht deutlich, dass Attwenger eine Punk Band ist, deren Punk sich weiterhin nicht im Establishment wieder findet, und wenn mal jemand von einem Weltkonzern daherkommt, der den beiden weismachen möchte, dass er sie ganz groß rausbringen wird können, dann zeigen sie ihm zunächst mal ihr Studio, das sich im Keller befindet, yes, und wenn er mitgeht, dann ist das immer noch sein Fehler und nicht der von Attwenger. "wei im kölla wias so is / do druntn haumma a verlies / genau in des do schbeaman ei / so wird des gmocht in östareich". Und ewig lockt der Rhythmus, dieser unbändige Groove, der sich als Amalgam von allen bisherigen Attwenger-Alben auf "Flux" in einem ganz großen Dingsda rauslöst. Den Rock'n'Roll hat das Duo auch drauf, aber hallo, da ist der Chuck Berry plötzlich da und der Buddy Holly auch: "dring mein schnops owa loss / da song / i mog an beda an bedasü". Und wenn das Wirrwarr ned so wirr war, gibt es auch noch den Harri Stojka im Lied "Swing" zu hören, und, bitte, was reimt si scho auf Stojka? Richtig: Poika. Und schnell, uh, sehr schnell geht es da zu: "da stojka schbüd die poika auf da klaumpfm wia a king / is des jetzt a highspeednummer oder iss a swing / die hauptsoch is es foad und wia des haast is oa ding / und es ged so schnö dahi dass i froh bin waun is dasing". 17 Lieder sind drauf, ein vollgepacktes Flux also, das hintn umi genauso funktioniert wie ein trip oder wie ein orkan, und das den mief aus dem kantri rausträgt. Ein echtes must-have, und auch klangtechnisch bietet Attwenger einige Finessen, wobei kaum Unterschiede zwischen der CD und der Doppel-Vinyl-Ausgabe (inkl. MP3-Download-Code) auszumachen sind, die Transparenz und Brillanz ist da wie dort gegeben. Aufgrund der spartanischen Aufmachung (auch in der Vinyl-Version hat das Booklet die Größe einer CD) und der Cover-Ästhetik reicht von daher die CD-Version vollauf. (Manfred Horak)

Doppel-Vinyl / CD-Tipp:
Attwenger: Flux
Musik: @@@@@@
Klang: @@@@
Label/Vertrieb: Trikont/Lotus (2011)

Link-Tipps:
Offizielles Video von Shakin My Brain
Interview mit Harri Stojka
Interview mit Attwenger
CD Kritik Attwenger dog