Der Westgürtel - "West Belt" - ist eine Wiener Fortgeh-Meile und erstreckt sich vom Gürtelbogen Nr. 72/73 am Hernalser Gürtel bis zum Lerchenfelder Gürtel Nr. 24. Dieses Viertel ist vor allem bekannt durch seine diversen Bars und Nachtlokale mit den unterschiedlichsten Musik-Schwerpunkten. Live-Musik, DJs, Konzerte bekannter und beliebter Musiker, sowie leckere Cocktails und jede Menge anderer Drinks stehen an der Tagesordnung. 2009 wurde dann die Idee einer regelmäßigen, improvisierten Jamsession mit fixem Line Up zur Belebung dieser Ecke des Gürtels entwickelt. Und zwar von drei dort ansässigen Menschen: Severin Trogbacher (Musiker), Niki Pasztory (Grafiker) und David Brugger (Gastronom). So waren West Belt United und der Groove Club geboren. Rund um den Initiator und Veranstalter Severin Trogbacher, u.a. als Tour-Gitarrist für Hubert von Goisern tätig, findet sich nun zwei Mal im Monat eine kleine Formation österreichischer Musiker im Wiener Loop zusammen und lässt ihre wohlgestimmten Instrumente erklingen.

Improvisation

"We're jammin'" lautet der Leitspruch des West Belt United. Im Mittelpunkt steht das zuvor unabgesprochene Musizieren österreichischer Berufsmusiker; keine Noten, keine einstudierten Songs und schon gar keine Proben im Vorfeld. Kurz: der Groove Club. Ein fixes Line Up gibt es jedoch. Man weiß also wer kommt, aber "man weiß nie, was kommt", meint der Godfather des Künstlerkollektivs dazu. Und trotzdem "kann man sich sicher sein, dass es gut wird", denn es handelt sich ja immerhin um Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit Musik verdienen und einfach wissen, was sie tun.

Groove Club

Heiß wird's also jeden zweiten Donnerstag im Wiener Loop, denn die improvisierte Jamsession, die zumeist von der Basis-Formation Gitarre, Schlagzeug, Bass und Keyboard getragen wird, allerdings Raum lässt für Vocals, Saxophon, Querflöte, und sonstige Improvisationskunststücke, lädt durchaus zum Tanzen ein. Wer das Tanzbein jedoch lieber gegen ein Glaserl Wein eintauscht, der findet ein gemütliches Plätzchen auf der kleinen Tribüne, die einen guten Blick auf den Schauplatz der KünstlerInnen bietet. Jedenfalls bietet der Groove Club eine völlig neue Variante der Jamsession in der Improvisations-Szene Wiens: junge Musiker, die es verstehen, Jazz gekonnt mit Blues, Funk, Drum'n'Bass, Soul und Groove zu verbinden ohne vorhergehende Absprache. Wen man dort so bestaunen kann, lässt sich hier nicht auflisten, denn das Kollektiv besteht aus ungefähr 30, unter anderem in Österreich bekannten, Musikern. Ein kleiner Auszug soll jedoch nicht unterschlagen werden:

Severin Trogbacher (Gitarre; Hubert von Goisern), Peter Schönbauer (Bass; Tyler), Jojo Lackner (Bass), Alex Pohn (Drums; Hubert von Goisern, Tyler), Shayan Fathi (Drums; Bad Powells), Albin Janoska (Keyboard; Count Basic, ORF-Produktionen), Philipp Nykrin (Keyboard; SK Invitational), Fabian Rucker (Saxophon), Eva Klampfer (Vocals), Lukas Hillebrand (Vocals; Tyler, Valerie), Violetta Parisini (Vocals), sowie internationale Stargäste wie Poogie Bell (Drums; Erykah Badu) und viele, viele geniale Musiker mehr. (Text: Nathalie Wessely; Fotos: Wolfgang Bohusch, Armin Bointner)