Brian Eno meinte mal, Tony Allen sei "der
wahrscheinlich großartigste Schlagzeuger aller Zeiten". Die 11 Lieder auf "Secret Agent" untermauern diese Mutmaßung und pendeln zwischen Funk und
trancigen Afrobeats. Ein unwiderstehliches Album von einem der
einflussreichsten Musiker des Kontinents.
"Tony Allen got me dancing", sang Damon Albarn im Blur-Song "Music is my Radar". 2007 übrigens veröffentlichte Albarn gemeinsam mit u.a. Paul Simonon (The Clash) und Tony Allen das kosmopolitische Album"The Good, the Bad and the Queen". Das Albarn-Zitat hat freilich einen bedeutsamen und musikhistorischen Hintergrund, daher gleich noch ein Zitat mit hoher Aussagekraft und Gültigkeit: "Ohne Tony Allen gäbe es keinen Afrobeat", reflektierte seinerzeit Fela Kuti über den nigerianischen Schlagzeuger. 15 Jahre spielten die beiden gemeinsam diesen unwiderstehlichen funkigen, politisch aufständischen Stil, eröffneten damit quasi die Afrobeat-Ära, und wurden letztendlich eine treibende Kraft in der internationalen Musikszene. "Secret Agent" setzt genau hier an, legt die Wurzeln frei und beweist damit, dass schnörkelloser Afrobeat und Afrofunk zeitlos ist. Fetzige Bläsersätze gepaart mit den besten Tanzrhythmen überhaupt ergeben freilich einen hohen musikalischen Kraftakt, der zudem mit gefühlvollen Gesängen das Album zu einem ganz großen macht. Es sind nur Nuancen und feine Verschiebungen, die "Secret Agent" in die Gegenwart bringen, gleichzeitig aber auch durchaus den Spirit von Art Blakey and the Jazz Messengers und natürlich jene von Fela Kuti Africa 70, aber genauso jene von King Sunny Adé weiterleben. In Summe eine hypnotisch superbe Gewürzmischung. Für Freunde afrikanischer Musik unverzichtbar. (Manfred Horak)
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