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bluebird08_sokoZwischen 20. und 22. November findet im Porgy & Bess das Singer-Songwriter Festival "Blue Bird" statt. Diesmal mit dabei: Wallis Bird, SoKo, Maria Doyle Kennedy, Cloud Nine, Michael Gira/The Angels Of Light, Gustav, Baby Dee, The Miserable Rich, Okkervil River, Marilies Jagsch, The Sleeping Years und The Hollows.


Die Höhepunkte

20.11.2008 Porgy & Bess, 20 Uhr

bluebird08_wallisbirdWallis Bird

Mit Wallis Bird gastiert eine junge Frau aus dem Südosten Irlands beim Blue Bird Festival, die als kleines Kind fast alle Finger ihrer linken Hand verloren hätte, als sie in einen Rasenmäher kam. Bis auf einen Finger konnten alle gerettet werden. In Folge brachte sie sich das Gitarrenspiel dadurch selbst bei, die Gitarre seitenverkehrt spielend, ohne jedoch die Saiten zu wechseln. Wallis Bird ist eine Singer-Songwriterin, die eine Stimme hat, die man sich merkt, die ein Songwriting hat, bei dem man spürt, dass da eine Künstlerin dahinter steckt, die jedes Wort so meint, wie sie es schreibt. Erste Erfolge wie der Auftritt am Newpop-Festival, 20 Wochen in den deutschen Airplay-Charts, 5000 verkaufte Einheiten einer EP, die sie selbst und ohne Plattenfirma veröffentlicht hat, sowie ihre erste eigene Tour in Deutschland, England und Irland machten viele Plattenfirmen auf sie aufmerksam. So unterzeichnete Wallis schließlich im Herbst 2006 einen Vertrag mit dem äußerst renommierten Label Universal Island Records UK, wo unter anderem Künstler wie Amy Winehouse, U2, Mika, The Feeling , Tom Waits, Nick Drake oder Keane unter Vertrag sind. Mit im Gepäck ihr hervorragendes Debüt-Album "Spoons".

bluebird08_cloud9Cloud9
bildet sich um den Songwriter Joe Hartmann, der im Mai dieses  Jahres seine erste CD "Money Can't Buy My Cloud Nine" (Buntspecht/Hoanzl) veröffentlicht hat. Die Songs des Albums hat der Wiener großteils allein eingespielt, die akustische Gitarre ist stets im Vordergrund und die Affinität zu Vorbildern wie Elliott Smith nicht zu überhören. Um die aufwändig arrangierte Musik auch auf der Bühne entsprechend umzusetzen, präsentiert sich Cloud9 live in voller Besetzung. Begleitet wird der introvertierte Sänger und Gitarrist hier von Ludwig Ebner (Git, Voc) und Alex Horstmann (B, Voc) von Denk, Rudi Hebenstreit (Keyb, Piano, Akk), der auch noch für Go Die Big City, A Thousand Fuegos und The Hidden Cameras tätig ist sowie von Tobias Natter am Schlagzeug

21.11.2008 Porgy & Bess, 20 Uhr

bluebird08_miserable-richThe Miserable Rich

Ein Kammerquintett für moderne Songs - das schwebte den beiden Gründern von The Miserable Rich vor. Die Band tritt mit Cello, Violine und Kontrabass vor ihr Publikum, dafür ohne Schlagzeug und Bassgitarre. Aber keine Angst, hier kommt nicht noch so eine von diesen Andachtscombos oder einschläfernden Quiet is the new Loud-Strebern. Ihre altehrwürdigen Instrumente verwenden sie in der Manier altehrwürdiger Briten, die schon vor vierzig Jahren wussten, dass man mit alten Geigen neue und sogar aufregende Musik machen kann. Frag nach bei John Cale! Folktronisch funktioniert The Miserable Rich's Cover von "Over And Over", dem Konsenshit von Hot Chip. Das knistert, klingelt, schellt, spieluhrt und maultrommelt wie im Kinderzimmer von Coco Rosie. Auf dem Debütalbum fehlt der Download-Only-Track, hier gibt es ausschließlich eigene Songs, bei denen man auch nach dem zwanzigsten Hören immer noch überraschende Details, tolle Ideen, merkwürdige Kurven entdeckt. Der Opener "Early Mourning" prägt die Stimmung des Albums wie "Sunday Morning" den Vibe der Velvets-Bananenplatte. Überhaupt hat die Band einen ausgeprägten Sinn für Timing. In "The Time That's Mine" braucht James De Malplaquet 104 Sekunden, um die ewigen Fragen von Zeitverschwendung, Vergänglichkeit und (Un-)Endlichkeit durchzudeklinieren.

22.11.2008 Porgy & Bess, 20 Uhr

bluebird08_marilies-jagschMarilies Jagsch

"Obituary for a lost mind" heißt das lang erwartete Debütalbum von der in Wien lebenden Oberösterreicherin Marilies Jagsch, mit Songs voll Dunkelheit, immer aber mit Licht am Horizont. Eine eindringliche Stimme, zeitlos wie Melanie (Safka), heutig wie PJ Harvey – und eine zurückhaltend anmutende Instrumentierung, die doch immer wieder für Überraschungen gut ist und in symphonische Ebenen abhebt. Acoustic als vorgebliche Stilrichtung, die jedoch die elektrische Gitarre nicht minder schätzt und entsprechend ansteckend erklingen lässt. Und auch das Musikfeuilleton schwärmt von Jagsch: "Mit zerbrechlicher Intensität, impressionistischer Klanginszenierung, einer faszinierenden Formensprache zwischen profunder Kammermusikalität und zart träufelndem Modernismus gilt Marilies Jagsch nach nur wenigen Auftritten als hell leuchtender neuer Stern am heimischen Songwriter-Himmel. Wer Marilies Jagsch noch nicht kennt, muss sie entdecken!"

(pt; Fotos: VSA)

Karten und weitere Infos:
Vienna Songwriting Association