Alle Jahre wieder kommen nicht nur das Christkind, der Osterhase, das Lichterfest und der Ramadan. Nein, alle Jahre kommt auch - den Musikgöttern sei Dank - das FM4 Frequency Festival wieder. 2008 geht es zwischen 14. und 16. August am (Salzburg-)Ring über (fünf) Bühnen. Ein Vorbericht von Nadia Baha.
Was besonders auffällt bei der achten Auflage des vielseitigen Festivals: das Line-Up ist besonders fein, quasi eine Spezialität und in jedem Fall ein Schmankerl für alle Musikfreaks. Und es gibt mehr Bühnen - nämlich fünf - sowie eine Open Stage. Für einen Auftritt beim FM4 Frequency Festival konnten sich Bands bewerben, für die über die Webseite abgestimmt werden konnte. 15 der Bewerbungen werden schließlich genommen und die glücklichen Gewinner/innen dürfen sich über ein Konzert im Rahmen des Festivals freuen. Von den zur Abstimmung stehenden Bands bestechen vor allem Sheepy, The Compulsives und The Dead Class. Neben der Open Stage gibt es dieses Jahr auch noch die Race Stage, die Green Stage, die Weekender UK Stage und das Electro Tent. Jede der Bühnen lockt mit Bands, die das Herz höher schlagen und die Ohren vor Aufregung schlackern lässt. Aber nun der Reihe, oder besser: der Bühne nach... Race Stage und Green Stage Schon die Race Stage allein wäre Grund genug dieses Jahr zum FM4 Frequency Festival zu fahren. Punk, Indie, Brit-Pop und Alternative Acts von fern und etwas näher geben sich ein Stelldichein. Die quirligen Jungen der Liverpooler Band Wombats werden aufgeigen, genauso wie BabyShambles und Dirty Pretty Things. Ja, Peter und Carl auf einem Festival – eine kleine Sensation. We Are Scientists werden auf der Race Stage der Musik-Wissenschaft huldigen. The Subways steckten 2005 im Stau und konnten daher damals ihren Auftritt nicht wahrnehmen. Der Stau hat sich mittlerweile aufgelöst und das zweite Album ist auch fertig. Wer auf Punk und Irland steht kommt mit Dropkick Murphys und Flogging Molly voll auf die Rechnung. Lustigerweise sind beide Bands nicht aus den USA. Alter Schwede? Nein, junge Schweden, The Hives machen nämlich Musik, die aus der Reserve lockt. Und das in feinen Anzügen. Ebenfalls Gentlemen des Rocks sind Maximo Park. Green Stage Adam Green wird sich fragen "Who's got the crack?" und mit "Dance with me" zum Indie-Rock einladen. Seiner Einladung zum Rocken werden nicht nur die Festivalbesucher/innen, sondern sicher auch so unterschiedliche Bands wie Ladytron, I am X oder auch Justice. Weekender UK Stage Das war noch lange nicht alles. Die hier erwähnten Bands sind nur ein Häppchen, ein kleiner Blick auf das Buffet sozusagen. Eine eigene Stage des Labels Weekender, nur für britische Bands? Jackpot. Das ist Weihnachten mit Sonnenschein. Für gute Stimmung werden u.a. Eight Legs, Lightspeed Champion und Look See Proof sorgen. Electro Tent Sounddesign meets Raumdesign. Auf dem fliegenden Klangteppich kann man eine Reise in die Welt der Töne unternehmen. Und wie jedes Jahr gilt daher: Immer wieder. Immer wieder. Immer wieder Frequency. (Nadia Baha) Einige Highlights (Band-Infos):
R.E.M.
THE KILLERS DIE FANTASTISCHEN VIER Generationsübergreifend begeistern Michi Beck, Thomas D., And.Ypsilon und Smudo mit jedem neuen Album und sorgen für fantastische Stimmung bei ihren Shows. Jedes ihrer 40 Musikvideos überraschte, brachte zum Lachen oder Nachdenken und sorgte immer für Gesprächsstoff. Deshalb ist es auch gar nicht verwunderlich, das sie 2008 den Echo für "die Gruppe des Jahres national" abgestaubt haben. TRAVIS Die Brit-Pop Band kommt eigentlich aus Glasgow Schottland, sie gingen aber zusammen nach London um Musik zu machen. Und in der Metropole startete dann auch sogleich ihre Karriere mit dem ersten Album "Good Feeling" 1997. Seitdem haben Fran Healy regelmäßig und fleißig an Alben und Live-Auftritten gearbeitet. Ihren ersten wirklich großen Hit hatten sie 1999 mit der Single "Why Does It Always Rain on Me". Als sie diesen Song am Glastonbury Festival spielten und es zu regnen begann, machte dies Schlagzeilen im ganzen Land. Am 30. Juni 2008 erscheint mit "J. Smith" eine neue EP in limitierter Auflage. |
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THE HIVES
"Kult" ist nicht mehr nur ein geflügeltes Wort, sondern endlich wieder personalisiert: The Hives sind zurück! Optisch kann den fünf Herrschaften eh kaum einer das Wasser reichen. Ihr Designer-Maßanzugsoutfit sieht eher nach Catwalk aus, aber ihre dazugereichte Rock'n'Roll Attitüde verleiht dem Gesamtbild einen unnachahmlichen Esprit, den nur die Hives so einzigartig kreieren können.
FLOGGING MOLLY
Flogging Molly wurde im Jahr 1997 im Pub Molly Malone's in Los Angeles gegründet. Durch ihre Musik fühlt man sich sofort auf die grüne Insel versetzt. Traditionell ist bei Flogging Molly auf jeden Fall das nahezu klassische, irische Line Up: Akkordeon, Geige, Tin-Whistle und Mandoline. Die insgesamt 7 Musiker vermischen traditionelle irische Einflüsse, schwermütige Songs und Punk zu einem einzigartigen Sound, der mangels "Schublade" mit so witzigen Musikbezeichungen wie 'Celti-Core', 'Jig-Punk' oder 'Agro-Celt' bezeichnet wird. Aktuelles Album: "Float".
BABYSHAMBLES
Frontmann Pete Doherty, "Der Skandalrocker", wurde aufgrund seiner Drogenprobleme aus der Band The Libertines gekickt. Doch der Sänger stellte sich schnell wieder auf die Beine und gründete die Gegenband Babyshambles. Und seitdem ist keine Woche ohne Schlagzeilen über ihn vergangen. Der talentierte Rocker hält sich an keine gesellschaftlichen Regeln und ist dennoch oder vielleicht auch deswegen einer der begehrtesten Künstler der britischen Insel.
MAXIMO PARK
Seit 2004 brütet man in Indie Rock-Kreisen rotbäckig über der Frage, wer zum Teufel die noch immer gottgleich gehandelten Franz Ferdinand als das Vorzeigemodell eines neuzeitlichen Rock'n'Roll-Hit-und-Tanz-Ensembles beerben könnte, hier kommen Maximo Park...Die fünf jungen Herren aus Newcastle sind keine durchgestylten Rip-offs aus dem Ramschladen der Musikgeschichte, sondern haben die besten Seiten des Pop-Lexikons zu ihrem eigenen Kapitel gemacht.
TRICKY
Der Musiker und Filmkünstler Tricky stammt aus Bristol und hört auf den bürgerlichen Namen Adrian Thaws. Seine Karriere begann er als Gastmusiker bei Massive Attack, wo er bei den ersten beiden Alben aktiv mitwirkte, jedoch nie offizielles Bandmitglied wurde. Schließlich trennte er sich von der Band und startete seine Solokarriere. Der Durchbruch gelang ihm mit seinem ersten Soloalbum "Maxinquaye", welches bis heute als ein Meilenstein des TripHop gilt. Auf seinen darauf folgenden Alben experimentierte er aber ebenso mit anderen Musikstilen wie Reggae, Rock und Hip Hop.
THE DRESDEN DOLLS
Wild, unbändig, dramatisch - die Piano-Punkerin, Sängerin und Pianistin Amanda Palmer und Trommler Brian Viglione versinkt im Wahnsinn. Um die Musik der Dresden Dolls verstehen zu können, muss man sich ins Bewusstsein rufen, dass sie versuchen klare Bezüge zu Brecht und Weill zu ziehen. Die Musik ist dabei so außergewöhnlich wie ihr exzentrisches Auftreten auf der Bühne. Das aktuelle Album "Yes, Virginia" bringt einem zum Schmunzeln, zum Träumen, zum Lachen und Nachdenken.
THE ROOTS
"You Got Me" und "The Seed" sind nur zwei der bekanntesten Werke dieser legendären Formation aus Philadelphia die ihnen zu weltweitem Ruhm verschaffen haben. Ihren Stil nennen sie selbst "Organic Hip Hop", ein Mix zwischen Jazz und Rap. Mit ihrem aktuellen Album "Rising Down" gehen die mehrfachen Grammy Gewinner auf Tour und legen auch einen Stop am Frequency Festival ein.
PATRICE
Mit seinem vierten Studioalbum "Free-Patri-Ation" können seine Zuhörer eine ganz neue Freiheit erleben.
Patrice nennt es seine persönliche Unabhängigkeitserklärung! Er verbindet klassische, jamaikanische
Riddims mit afrikanischen Elementen und eine klassische Folk-Paraphrasierung trifft
auf Funk-Gitarren. Er hat den Groove für sich neu entdeckt und seine Stimme
schmeichelt sich um diesen herum.
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THE CHARLATANS
Sie sind eine der bekanntesten Bands die die britische Insel hervorgebracht hat. Ganze neun ihrer 10 Alben schafften es in die Top 10, drei davon auf Platz 1 der britischen Charts. Außerdem brachten sie es auf stolze 24 Top 40 Singles. Zu Ihren bekanntesten Songs zählen “The Only One I Know”, “Just When You're Thinkin' Things Over”, “One To Another” und “North Country Boy”.
THE WOMBATS
Bei englischen Hypes sollte man stets Vorsicht walten lassen. Bei den Massen an Retro-Gitarren-Schrammel-Pop-Buzz-Bands verliert man leicht den Überblick. Natürlich mag man die gut aussehenden jungen Menschen in ihren Ringelshirts, kaputten Röhrenjeans und Fransen im Gesicht. Vor allem wenn sie Humor haben. Und das haben die Engländer ohne Zweifel. Egal ob sie aus London, Sheffield oder eben Liverpool stammen. Anpieltipps: "Kill The Director" und "Let's Dance To Joy Division".
I AM X
Chris Corner, der unverwechselbare Frontmann der Sneaker Pimps macht mit seinem Soloprojekt auf dem Frequency Station. Sein selbstbewusster Stil, am besten noch als „Electro Glam“ beschrieben, passt perfekt zu diesem Festival. Seine großartigen Melodien aus synthetischen Klängen und die einmalige theatralische aber aufregende Stimme und die dazugehörigen Selbstinszenierung muss man einfach live erlebt haben.
DIRTY PRETTY THINGS
Was bleibt übrig, wenn man bei den
Libertines Skandalrocker Pete Doherty wegstreicht und dazu noch eine Brise
Cooper Temple Clause mischt? Richtig. Dirty Pretty Things. Carl Barât und seine
Jungs legen nach ihrem fantastischen Debüt-Album "Waterloo To Anywhere" eine
weitere Schaufel nach und präsentieren am Frequency Festival erste Songs des
Nachfolgewerks.
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KAIZERS ORCHESTRA
Phänomenal, einzigartig und unwidersprochen DAS Live-Ereignis der Stunde. Wer Kaizers Orchestra schon mal live erlebt hat weiß, dass hier der Ausdruck „die Nacht durchtanzen“ eine völlig neue Dimension bekommt – Entertainment Galore! Hier wird gelacht, hier wird geweint. Hier wird getanzt und hier wird gerockt. Polka trifft auf Rock’n’Roll - in einer sehr dunklen Seitenstraße. Eine wahrhaft explosive Mischung, die direkt ins Blut geht. Aktuelles Album: "Maskineri".
IRON & WINE
Bei uns zu Lande waren sie bereits im Vorprogramm von Calexico live zu erleben. Erstmals geht es jetzt auf eine eigene Tour durch Europa. Folk Rock Singer-Songwriter Sam Beam macht seine Lieder im eigenen Wohnzimmer und bringt diese auch dementsprechend entspannt auf der Bühne rüber. In den USA ist er längst bekannt für seine vielfarbig schillernden filigranen Songs bestehend aus virtuosen instrumentalen Feinheiten.
THE SUBWAYS
Mit “Young For Eternity” rockten sich The
Subways ihren Weg aus dem britischen Nest Welwyn Garden City in die große weite
Rockwelt. Und sie hinterließen Spuren: Ihre Hits „Rock´n´Roll Queen“ und „Oh
Yeah“ rotieren noch immer in den Clubs und auf diversen Radio- und TV
Frequenzen. Jetzt setzen sie mit ihrem zweiten Album „All Or Nothing“ zum
nächsten Sprung an.
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WE ARE SCIENTISTS
"Schlaue, kritische Geister mit exzellentem Geschmack und geilen Körpern", so beschreibt das New Yorker Trio We Are Scientists seine stetig wachsende Fangemeinde. Die Fangemeinde ist groß: Neuzeit-Punks, Art-Rocker, Indie-Fans und Popkids. Kurz gesagt jeder, der ein Ohr für brillantes Songwriting und eine Schwäche für packende Refrains hat.
LOUIS XIV
Was eigentlich nur als Spaß auf einer Homepage anfing, trägt mittlerweile immer noch den Namen Louis XIV. Sie teilten sich bereits die Bühne mit David Bowie und begleiten Bands wie The Killers, Coldplay und Keane auf deren Tour. Immer nach Veränderungen lechzend und dadurch auch für jede Überraschung gut, strebt die Band nach musikalischer Unabhängigkeit.
GET WELL SOON
Das Debüt-Album zeigt, dass Aufzucht und Hege komplett von der klassischen Musik dominiert waren. Es beginnt mit einem Präludium und endet mit der Coda, ganz wie die klassische Symphonie aufgebaut ist. Mit Wonne wird zitiert und mit musikalischen Stilistiken und Mitteln jongliert. Von Hexen und Robotern wird erzählt und von der Wahrheit als Geschäftsmodell, das doch nur wieder auf Lug und Trug aufbaut. Live setzt Konstantin Gropper sein Album mit einer 7-köpfigen Rockband auf der Bühne um. Nach Auftritten beim legendären Glastonbury Festival und in Haldern nun auch endlich am Frequency.
NNEKA
Ihr Debüt-Album wurde mit dem Erfolgsalbum "The Miseducation of Lauryn Hill" verglichen und das nicht ohne Grund. Die junge Frau stammt aus Warri, einer nigerianischen Großstadt im Niger-Delta. Mit 19 Jahren in Hamburg gelandet, lebt sie mittlerweile dort und bringt in ihrer Musik ihre Herkunft und ihre Zukunft in Einklang. Nneka verbindet Soul, Groove, Herz und Stil! Ein immer entspannter Sound verbunden mit den nötigen Groove und dazu ihre Stimme, die direkt aus dem Herzen klingt!
TEITUR
Tausende Fans wurden von seinen
inspirierenden Melodien und den sanften, aber scharf beobachteten, oft
ironischen und spitzfindigen Texten verzaubert. Er ist ein einzigartiger Mann
mit einem ebenso einzigartigen Namen, stammt von den Färöer Inseln und erinnert
uns daran, was die Musik für die Seele tun kann. Mit seinen luftig leichten Arrangements
und dem verträumten Gesang nimmt er uns mit auf eine Reise und lässt uns in
Tagträume versinken. Aktuelles Album: "The Singer".
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YEAR LONG DISASTER
Year Long Disaster heißt die neueste Hard Rock Band aus Los Angeles, Kalifornien. Ihr Sänger heißt Daniel Davies und ist der Sohn von Dave Davies von The Kinks. Na, wenn da nicht schon das Talent in den Genen liegt. Das Rolling Stone Magazine empfiehlt sie bereits als eine der besten Newcomer von 2008.
Kartenkauf, Anreise und Unterkünfte:
www.frequency.at