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Auf der "Family Tour" von Cyril Neville & Tribe 13 beweisen auch die zweite und die dritte Generation des Neville Brothers-Clans ihr großes Talent. Dass bei den Neville Brothers Familiensinn groß geschrieben wird, ist bekannt. So erinnert auch die aus acht Personen bestehende Band, die Percussionist Cyril Neville für sein eigenes Projekt Tribe 13 zusammengestellt hat, als sie die Bühne entert, fast ein wenig an ein lockeres Familientreffen, dass man einfach geschwind in den Tourbus gepackt hat. Doch schon nach wenigen Minuten wird klar: Den Sprösslingen der Familie Neville liegt die Musik einfach im Blut. Der einzigartige New Orleans-Groove setzt sich in Bewegung, umgesetzt von wahren Meistern Ihres Fachs. Im zweistündigen Konzert werden, getragen von einem hypnotischen Schlagzeug-Rhythmus, alle musikalischen Facetten, die in der berühmten Mardi Gras-Stadt New Orleans zuhause sind, dargeboten. Sei es eine berührende, von Sängerin Gaynielle Neville gesungene, Soul-Ballade wie "Cry, Cry, Cry For New Orleans", die eindrucksvoll dazu aufruft, die von den Verwüstungen des Hurrikan Katrina schwer gezeichnete Stadt nicht zu vergessen. Auch wenn die Stadt schon lange wieder aus den Schlagzeilen der Tagesnachrichten verschwunden ist.

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Doch auch Funk und Soul aus New Orleans kommen beim schweißtreibenden Konzert von Tribe 13 nicht zu kurz. Zwischendurch steuert der auch in New Orleans lebende Roots-Gitarrist Papa Mali als "Special Guest"  bluesige Licks der Extraklasse bei. In der Mitte der Show springt dann auch noch Cyrils Sohn, Omari Neville auf die Bühne und überrascht mit einer fetzigen Rap- und Hip-Hop-Einlage. Gar nicht zu reden vom kurzen Reggae-Exkurs mit Bob Marleys "Redemption Song". Während die Show im Rahmen des "Soul Sugar"-Clubs im Planetarium in Wien eher ein wenig nebenher lief, war das urige Gasthaus Unta da Lindn in Steyr, direkt an der Enns gelegen, schon mehr der richtige Rahmen für die Tribe 13-Show am 17. August 2007. Obwohl das Konzert wegen schlechten Wetters vom Garten in das Gasthaus verlegt werden musste, tat das der guten Stimmung im Publikum keinerlei Abbruch. Die tolle Atmosphäre übertrug sich schnell auf die Musiker, und nach dem Konzert kam es sogar zu einer kleinen spontanen Jam-Session. 

Fazit: Cyril Neville & Tribe 13 verbinden auf Ihrer aktuellen Tour perfekt großartige Musik & soziale bzw. politische Anliegen. Bleibt zu hoffen, dass sich einerseits New Orleans bald wieder erholt bzw. diese tolle Band auch nächstes Jahr Österreich wieder einen Besuch abstattet. (Text: Robert Fischer; Fotos: Maria Schamberger und Helga Fischer)  

Link-Tipps:
Das Konzert aus Steyr zum Nachhören bei Emap.FM
www.myspace.com/cyrilnevilleandtribe13 (Video!)
www.papamali.com
New Orleans I’ll be there - Endstation Sehnsucht in der City of Jazz
Tanzen, um nicht zu weinen - New Orleans und das musikalische Erbe nach dem Hurrikan "Katrina" (Neue Zürcher Zeitung)
New Orleans – Eine Zukunft voller Gefahren (National Geographic)
http://www.unta-da-lindn.at/
Neville Brothers live in der Muffathalle München – die Kritik