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hepburn_teaserSie importierte europäische Eleganz und Stil nach Hollywood, und war das Pedant zu den hochstilisierten Sex-Bomben der 1950er Jahre: Audrey Hepburn.

Dass eine Fotoausstellung über Audrey Hepburn gerade in Wien erstmals gezeigt wird mag erfreulich sein, ist aber doch eigenartig, weil die populäre 1929 in Brüssel geborene und viele Jahre in der Schweiz lebende Filmschauspielerin zeitlebens nicht wirklich etwas mit Wien zu tun hatte, gleiches gilt auch für den - in Südfrankreich lebenden - Fotografen Bob Willoughby, dessen zum Teil sehr private Hepburn-Fotos im Hofmobiliendepot in Wien gezeigt werden. Na, wie auch immer.

Im Jahr 2004 erhielt Bob Willoughby den "Lucie Award for Outstanding Achievement in Still Photography for Motion Pictures". Dieser Preis ist eine der höchsten und renommiertesten Auszeichnungen im Bereich der Fotografie. Zu sehen sind seine Arbeiten generell in führenden Museen und Galerien, wie z.B. im MOMA New York, der National Portrait Gallery, Washington, DC., der National Portrait Gallery, London, der Royal Photographic Society, Bath, der Bibliothèque Nationale, Paris, dem Musée de la Photographie in Charleroi und dem Museum of Modern Art in New York.
Mit Audrey Hepburn verband Bob Willoughby im übrigen abseits der beruflichen Kontakte eine tiefe persönliche Freundschaft, die 1953 begann, als der Fotograf den Auftrag erhielt "Pressefotos von einer jungen Schauspielerin in den Paramount Studios zu machen". Seinen ersten Eindruck von dieser Begegnung beschreibt Willoughby so: "Während wir auf unser Fotomodell warteten, schwebte aus der Umkleide plötzlich eine verschleierte Vision. [...] Ich kann nicht genau sagen, was es war, aber sie hatte etwas Besonderes. [...] Ich hörte jemanden sagen: "Bob. Das ist Audrey Hepburn." Sie ergriff meine Hand und strahlte mich mit einem Lächeln an, das Gott dazu geschaffen hatte, die Herzen sterblicher Männer zu zerschmelzen...Und sie sprach mit einer Stimme, die voll von diesem Lächeln war. Das hier war bestimmt kein kleines Starlet!"

Bob Willoughby begleitete Audrey Hepburn als Porträtfotograf über einen Zeitraum mehrerer Jahre (konkret: zwischen 1953 und 1966) und Filme und genau dies ist in der Fotoausstellung auch zu sehen - insgesamt 105 Schwarz-Weiß Fotos und Farbaufnahmen. Man sieht Fotos, die während der Dreharbeiten zu ihren Kinofilmerfolgen wie "Tropenglut" aus dem Jahr 1958 von ihrem späteren Ehemann Mel Ferrer, bis hin zu "Infam" (1961), "Zusammen in Paris" (1962), "My Fair Lady" (1963) und "Zwei auf gleichem Weg" (1966) entstanden. Darüber hinaus werden aber sehr wohl auch Fotos aus ihrem Privatleben gezeigt - sei es als Mutter, die ihren Sohn Sean bei seinen ersten Gehversuchen beobachtet, sei es Bilder mit den beiden Haustieren - dem Yorkshire-Terrier Famous und dem Rehkitz Ip, das sie sogar in den Supermarkt mitnahm. Fotos, die klar machen, warum Audrey Hepburn eine derartige Faszination ausübte, oder, um nochmals Bob Willoughby zu zitieren: "Da war dieses umwerfende Lächeln, das einen von Kopf bis Fuß im Innersten wärmte. Es ist eine erstaunliche Gabe, wenn man die Fähigkeit hat, dieses Gefühl in anderen zu erzeugen." (mh; 2005) 

Wo:
Hofmobiliendepot
Möbel Museum Wien
Andreasgasse 7
1070 Wien

Ausstellungskatalog:
Schwarzkopf & Schwarzkopf
215 S.
zahlreiche Abbildungen
Euro 30,80