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platon-putinAuge in  Auge  mit den  politischen Führern  unserer Zeit. Ein  Porträt der Macht auf ihrer höchsten Entscheidungsebene. Zu sehen bis 22. April 2012 in der Galerie Westlicht.

Im Großformat lächeln, stieren oder beobachten einen die politischen Player unserer Zeit. Die Schau "Platon - Gesichter der Macht" ist weltweit erstmals in diesem Umfang ausgestellt und in der Galerie Westlicht zu sehen. Sehr genau kann jedes einzelne Porträt der politischen Persönlichkeiten in Augenschein genommen werden, wobei dem Betrachter weder die Bartstoppeln noch das Machtfunkeln in den Augen einiger entgeht. Kurze Beschreibungen zu jedem Bild geben Aufschluss über den Werdegang und die Vergangenheit der Person. Dadurch entsteht beinahe ein intimes Verhältnis, das über das normal transportierte Bild der Informationsmedien hinausgeht.

Die Aufnahmen von Platon entstanden im Zuge der Uno Hauptversammlung 2009 im Auftrag des New Yorkers. Da Staatsmänner generell nicht über viel Zeit verfügen und erst recht nicht bei einer Uno Versammlung, blieben dem Künstler oft nur wenige Sekunden bis Minuten um Portraits aufzunehmen. Auch gehören Politiker nicht zu den Mitmenschen unserer Zeit die gerne Einblick in ihr Privates geben. Genau davon jedoch leben die Porträts von Platon, der über seine persönliche Verbindung zu seinen Modellen die Persönlichkeit der jeweiligen Person abzulichten versteht. So  war bei dieser Aufnahmeserie Platons gesamtes Geschick und Können gefragt. Die Fotos sind mit einer Lichtquelle im Hintergrund und mit einer analogen Filmkamera aufgenommen worden. Kurzfristig entschied der Fotograf ob die Person Schwarz-­Weiß oder in Farbe abgelichtet werden soll. Das Ergebnis ist wirklich sehenswert. Nicht umsonst zählt Platon zu den besten Fotografen unserer Zeit und so wundert man sich bei der Ausstellung höchstens über die Vornamen einiger Politiker, aber niemals über die Qualität der Porträtbilder.

Eindrucksvoll kommt die Persönlichkeit hinter der Fassade des Politikers zum Vorschein. Mit  Sicherheit sind  dies  auch  Aufnahmen  die  nur  wenige  Politiker  gerne  von sich in Umlauf sehen. So überrascht niemanden das süffisante und selbstherrliche Grinsen von Silvio Berlusconi, dem damaligen Ministerpräsidenten von Italien, und man fragt sich wie man dieses bei seinem Amtsantritt übersehen konnte. Des Weiteren sticht unter anderem das Bild des ehemaligen lybischen Diktators Muammar Gaddafi heraus dessen autoritärer Charakter weithin sichtbar ist. Ob dieses Bild bereits zuvor im Kopf des Fotografen bestand und die Persönlichkeit lediglich derart abgebildet wurde um die allgemeine Vorstellung zu unterstreichen, oder ob die Aufnahmen die Eigenschaft des jeweiligen Politikers erst sichtbar machte, bleibt zu bedenken. Vor allem bei dem leicht idiotischen Grinsen des ehemaligen Präsidenten der USA, George W. Bush, ist man sich da nicht so sicher. Bei den meisten Bildern handelt es sich um Porträtbilder die frontal aufgenommen wurden und dem Politiker nur wenig Pose erlaubten. Obwohl die Aufnahmevoraussetzungen ident waren, ist doch jedes Bild einzeln zu betrachten und nicht all zu sehr zwischen den Bildern zu vergleichen. Da die unterschiedlichen Kopfhaltungen, die Aufnahme von Oben oder Unten, von Seitlich oder Frontal und die Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen verschiedene Eindrücke entstehen lassen.

Die Ausstellung lebt von den Namen der abgebildeten Persönlichkeiten, die man in so einer Nähe und Intimität wohl nie leibhaftig zu Gesicht bekommen wird und wohl auch gut darauf verzichten kann. Es ist aber ein Erlebnis zwischen diesen bekannten Persönlichkeiten hin und her zu gehen und sie ungeniert anzustarren; Und dabei die etwaig schlecht rasierten Bartstellen bemängelt, oder sich über den Gesichtsausdruck einiger Gedanken macht, oder über die Schlupflieder anderer schmunzelt, usw. Die Ausstellung "Platon - Gesichter der Macht" lässt einen den Menschen hinter dem Politiker erkennen. (Text: Franziska Eibenberger; Fotos: Platon)

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Kurz-Infos:
Platon - Gesichter der Macht
Bewertung: @@@@@

Galerie Westlicht
Westbahnstraße 40, 1070 Wien


Ausstellungsdauer:
21.2. bis
22.4.2012

Di, Mi, Fr 14 bis 19 Uhr
Do 14 bis
21 Uhr